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Zur Diagnose und Therapie der akuten Pankreaserkrankungen

Bericht über 80 in den Jahren 1931–1937 an der Gießener Klinik beobachtete Fälle akuter Pankreaserkrankungen

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Deutsche Zeitschrift für Chirurgie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Unter 80 Fällen von akuten Pankreaserkrankungen fanden sich in 90% Frauen und nur in 10% Männer.

In 94,2% der Fälle konnte ein Zusammenhang zwisehen den akuten Pankreaserkrankungen und einem Gallenwegsleiden festgestellt werden.

Die tägliche Diastaseuntersuehung im Urin wird als brauehbares diagnostisches Hilfsmittel empfohlen. Die einmalige Diastaseuntersuchung ist unzuverlässig.

In 20% der Fälle kommt es bei den akuten Pankreaserkrankungen zu keiner Erh6hung der Diastase.

Die normalen Diastasewerte erklären sich durch einen eintretenden Fermentmangel bei zunehmender Schädigung des Allgemeinzustandes.

Die Feststellung des Nüchternblutzuckers ist für die Erkennung akuter Pankreaserkrankungen wichtig.

Die beste Funktionsprüfung des Inselorgans des Pankreas ist die Blutzuekerbelastung. Die Blutzuckerbelastung läßt nicht nur diagnostische, sondern aueh prognostische Schlüsse zu.

Weitere diagnostisehe Hilfsmittel sind die Lipaseuntersuchung im Blutserum, die Zahl der Leukocyten, die Urobilin- und Urobilinogenurie, die Reststickstoffbestimmung im Serum und die Eiweißbestimmung im Urin.

Bei Anwendung aller diagnostischen Hilfsmittel ist es fast immer möglich, die richtige Diagnose zu stellen.

Für die Behandlung der akuten Pankreaserkrankungen wird das zunächst konservative Vorgehen empfohlen. Die konservative Behandlung besteht in absoluter Nahrungskarenz, Ersatz des Flüssigkeitsdefizits durch rectale Flüssigkeitszufuhr, bei Kreislaufbeteiligung wird eine 5%ige Traubenzuckerdauertropfinfusion angelegt. Zur Herabsetzung der Erregbarkeit des N. vagus wird Atropin u. U. intravenös, zur Linderung der Schmerzen Morphium in hohen Dosen empfohlen. Die akute Pankreaserkrankung muß nach Abklingen der akuten Erscheinungen der Operation zugeführt werden, um das Gallenwegsleiden zu beseitigen, damit Rezidive vermieden werden.

Der Operationstermin muß von Fall zu Fall entschieden werden. Er richtet sich nach dem Abklingen der Kreislaufbeteiligung.

Als Operationsverfahren kommt die radikale Beseitigung des Gallenwegleidens in Frage.

Durch das geschilderte Vorgehen konnte an der GieSener Klinik die Mortalitätt von 34% auf 13% herabgesetzt werden.

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Griessmann, H. Zur Diagnose und Therapie der akuten Pankreaserkrankungen. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 252, 19–40 (1939). https://doi.org/10.1007/BF02897091

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