Zusammenfassung
Vom diagnostischen, prognostischen, praktischtherapeutischen Gesichtspunkte wie auch vom Standpunkt des reinen Forschers aus ist es außerordentlich bedauerlich, daß demRorschachschen Formdeuteversuch bisher eine allgemeinere Anwendung und Nachprüfung versagt geblieben ist. Die Schwierigkeiten, die seiner weiteren Verbreitung entgegenstehen, scheinen im wesentlichen darin zu liegen, daß die Methode neben psychologischem Scharfblick vor allem ein ungewöhnliches Maß von eigener Erfahrung verlangt, die aus der Rorschachsehen Originalarbeit allein kaum erworben werden kann, sondern mühsam in hunderten von eigenen Versuchen und namentlich im Kontakt mit früheren MitarbeiternRorschachs erarbeitet werden muß. Eine vermehrte Anwendung des Versuches muß aber trotzdem um so mehr gefordert werden, als die bisher damit erzielten Resultate bei Gesunden, Neurotischen und Geisteskranken durchaus bedeutsam sind, nach allen Seiten neue Ausblicke gestatten und eine Fülle von ungelösten Problemen und Möglichkeiten in sich bergen.
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Müller, M. Der Rorschachsche Formdeutversuch, seine Schwierigkeiten und Ergebnisse. Z. f. d. g. Neur. u. Psych. 118, 598–620 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02892934
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02892934