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Der Rorschachsche Formdeutversuch bei Geschwistern

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Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie

Zusammenfassung

Der Rorschachsche Formdeutversuch fällt bei Geschwistern auffällig ähnlich aus. Diese Ähnlichkeit erstreckt sich auf die einzelnen, in der Rorschachschen Verrechnung angeführten Faktoren und auf viele nicht zu rubrizierende Einzelheiten in der Art der Deutungen. Wir finden bei Geschwistern auch häufiger gleichlautende Antworten als bei Nichtgeschwistern. Die größere Ähnlichkeit der einzelnen verrechneten Faktoren und die Häufung von gleichlautenden Antworten bei Geschwistern ist statistisch nachgeprüft und bestätigt worden.

Aus unserem Material läßt sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schließen, daß die Ähnlichkeit der Geschwisterprotokolle nicht bloß durch äußere Milieueinflüsse verursacht ist, sondern daß es ausschließlich oder vorwiegend hereditäre Momente sind, die die Ähnlichkeit bedingen. Der Einfluß der Heredität läßt sich also ebenso wie im Somatischen auch im Psychischen in die allerkleinsten und einzelnen Eigenschaften und Reaktionsweisen hinein verfolgen und macht sich nicht bloß in der Vererbung von größeren Eigenschaftskomplexen, Charaktertypen oder Krankheitsgruppen geltend.

Dadurch, daß die Geschwisterähnlichkeit so gut zum Ausdruck kommt, wird die große Leistungsfähigkeit des Rorschachschen Versuches als psychodiagnostisches Experiment bestätigt. Ein Faktor, dessen Wichtigkeit bei der Beurteilung des Protokolles bisher nicht genügend betont wurde, ist die absolute Zahl der guten Originalantworten, bei der die Geschwisterähnlichkeit besonders deutlich ist.

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Bleuler, M. Der Rorschachsche Formdeutversuch bei Geschwistern. Z. f. d. g. Neur. u. Psych. 118, 366–398 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02892914

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