Zusammenfassung
Mit der einfachen experimentalpsychologischen Methode des „Ringtestes“, konstruiert vom Verfasser, wurde früher schon nachgewiesen, daß Alter und Konstitution einen Einfluß auf die Verteilung der Farbreagentenanzahl haben.
Bei der Untersuchung von 181 Schizophrenien findet Verfasser, daß leichte beginnende Schizophrenien ungefähr den gleichen Prozentsatz Farbreagenten zeigen wie die Patienten einer Chirurgieabteilung, die als „Normalfälle“ geführt werden. Mittelschwere Schizophrenien geben einen höheren Satz Farbantworten und die am weitesten fortgeschrittenen dementen Fälle haben die ausgesprochenste Farbeinstellung, was sich in dieser Gruppe außerdem noch in einer großen Zahl Färb-Symbolantworten äußert. Noch höhere Anzahl Farbreagenten weisen indessen präsenile und senile Psychosen auf.
Die Farbantworten der Schizophrenen werden als Ausdruck der organischen Gehirnstörung gedeutet, die eine gewisse Niveausenkung mit sich bringt mit einer Neigung zu einfacher konkreter Auffassung der Außenwelt.
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Lindberg, B.J. Die Farbeneinstellung der Schizophrenen bei der Untersuchung mit dem Ringtest. Z. f. d. g. Neur. u. Psych. 174, 327–339 (1942). https://doi.org/10.1007/BF02877941
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