Zusammenfassung
Wir haben einen typischen Fall von sog.Crampusneurose Wernicke (Crampuskrankheit) vor uns, welcher durch 6 Jahre genau beobachtet wurde. Bei dem Fall sind vom ätiologischen und pathogenetischen Standpunkt folgende Momente bemerkenswert:Hyperurikämie, offenbar auf der Basis einer allgemeinenrenalen Ausscheidungsstörung, einDiabetes mellitus mittleren Grades mit Erhöhung der Nierenschwelle für Zucker, eine leichteSpondylarthrosis deformans, eine Polyneuritis oderRadiculitis levissima, welche sich später verstärkt, wobei es im gleichen Momente zum Erlöschen der Crampi kommt. Bei einer neuerlichen Besserung der radikulären Erscheinungen kommen die Crampi wieder. Zu vermerken ist noch Alkoholabusus und zunehmendeallgemeine Arteriosklerose. Auf Grund zahlreicher Untersuchungen, Protokolle und Befunde kommen wir zum Resultate, daß der diabetischen Stoffwechselstörung keine direkte Bedeutung zukommt, daß hingegen dieHyperurikämie neben der Radiculitis levissima eine wichtige Rolle beim Zustandekommen der Krämpfe spielt, worauf auch eine wirksameTherapie aufgebaut wurde (fleischlose Kost, Uricedin, Biliner Wasser, Diathermie der Wirbelsäule). Bemerkenswert sind die Untersuchungen über denEinfluß des Wetters auf die Crampi, sowie die elektrischen Befunde (“myospastische Reaktion”).
Reference
Das hier infolge sehr starker Kürzung nicht aufgenommene Tatsachenmaterial kann eingesehen werden beim Verfasser (Wien VIII, Feldgasse 10).
Reference
Wilder, Nervenarzt4, 333.
Reference
Siehe z. B. Z. New.137, S. 317.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Wilder, J. Ein Fall von Crampuskrankheit. Z. f. d. g. Neur. u. Psych. 153, 193–214 (1935). https://doi.org/10.1007/BF02865745
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02865745