Zusammenfassung
Die Körnerschichte II und III des Präsubiculum (nachEconomo) weist in ihrem lateralen Anteil beim Menschen eine charakteristische Umbildung zu kugeligen Haufen, „Glomeruli“, auf. Solche Glomeruli fand ich bei meinen Untersuchungen über den Gyrus hippocampi des Affenhirnes beim Schimpansen nur in einigen Schnitten und auch da war nie mehr als einer in einem Querschnitte zu sehen. Bei einem Macacus rhesus gelang es nur in der rechten Hemisphäre, und auch bloß in wenigen Schnitten, die Andeutung einer Glomerulusbildung am lateralen Ende der Körnerschichte des Präsubiculum aufzufinden. Beim Hund und Schwein war wohl die Körnerschichte als solche stets deutlich zu erkennen, eine Bildung von Glomeruli war aber niemals festzustellen, ja überhaupt kein Anzeichen, das als Einleitung der Bildung von Glomeruli gedeutet werden könnte.
Es kann also behauptet werden, daß eine deutliche Ausbildung von Glomeruli der Area praesubicularis nur dem Menschenhirn eigen ist, bei dem sie überdies in größerer Zahl und Dichte aufeinanderfolgend 2–3 Reihen bilden.
Dieses Ergebnis erscheint deshalb bemerkenswert, weil es charakteristische Unterschiede im Bau des Gyrus hippocampi bei verschiedenen Säugetierarten hervorhebt, denen für die Beurteilung der Entwicklungshöhe des Gehirnes Bedeutung zukommen dürfte.
Literaturverzeichnis
Altschul, R.: Z. Neur.140 (1932);147 (1933).
Economo, G. v.: Zellaufbau der Großhirnrinde des Menschen. Berlin: Julius Springer 1927.
Rose, M.: J. Psychol. u. Neur.34 (1927).
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Altschul, R. Die Glomeruli der Area praesubicularis. Z. f. d. g. Neur. u. Psych. 148, 50–54 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02865159
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