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Blutbilduntersuchungen an Paralytikern unter besonderer Berücksichtigung der Lymphocytenbewegungen vor und nach der Impfmalaria

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Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie

Zusammenfassung

  1. 1.

    Eine Lymphopenie fanden wir bei unbehandelten Paralytikern (in teilweisem Gegensatz zu den FeststellungenSkalweits) nur in einem Drittel der Fälle; und zwar handelte es sich bei denselben meist um das klinische Bild der chronisch-dementen Form der Paralyse.

  2. 2.

    Die übrigen Fälle wiesen normale, hochnormale, wenn nicht gar lymphocytotische Werte auf; klinisch lagen hier meist manischeuphorische Zustandsbilder vor. Die Lymphocytenwerte erreichten aber nie die Höhe wie bei Lues cerebri, wo wir, wie auchSkalweit, durchschnittlich hohe Lymphocytenzahlen fanden.

  3. 3.

    Je ausgesprochener sich eine Remission nach der Behandlung gestaltete, um so mehr zeigten die Lymphocyten die Tendenz, normale Werte darzubieten. Ein regelmäßiges Parallelgehen des Lymphocytenanstieges mit einer klinischen Besserung konnten wir entgegenSkalweit nicht beobachten.

  4. 4.

    Vorübergehend schien es bei einer Anzahl von Fällen zu einer terzdauernden Lymphocytose nach abgeschlossener Behandlung zu kommen; eine prognostische Bedeutung kam unseres Erachtens diesem Phänomen nicht zu, weil es in gleicher Weise bei sich späterhin bessernden als auch sich verschlechternden Fällen beobachtet wurde.

  5. 5.

    Eine langdauernde Lymphocytose im Blutbild blieb im allgemeinen bei solchen Fällen bestehen, die sich wenig gebessert hatten, oder sich progredient verschlechterten.

  6. 6.

    In Fällen, bei denen es durch Prostration und körperliche Erschöpfung zu kachektischen und marantischen Zuständen gekommen war, trat ein allgemein als schlechtes Omen geltender Leukooder Lymphocytensturz ein.

  7. 7.

    Prognostisch günstig ist nach unseren Erfahrungen nur dasNormalwerden des Blutbildes nach der Behandlung zu bewerten;Lymphocytose wie Lymphopenie nach der Behandlung sind ein ungünstiges Zeichen.

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Stender, A. Blutbilduntersuchungen an Paralytikern unter besonderer Berücksichtigung der Lymphocytenbewegungen vor und nach der Impfmalaria. Z. f. d. g. Neur. u. Psych. 121, 255–272 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02864413

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