Resumé
Ich verfolgte mit den obigen experimentellen Versuchen den Zweck, das typische klinische Bild, das sich im Verlaufe der Jahre ergeben hatte, zu kontrollieren und zu sehen, inwiefern erstlich die à priori geforderten Voraussetzungen des technischen Vorganges erfüllt werden, dann aber auch um zu erfahren, ob das, was wir nach den klinischen Erfahrungen als Ausheilungsprozeß nach Plombierung anzusprechen berechtigt waren, tatsächlich so aufgefaßt werden kann.
Was den ersten Punkt anlangt, so wird in der Tat der durch die Operation geschaffene Hohlraum von der Plombenmasse vollständig erfüllt. Was den Heilungsprozeß betrifft, so sind die an das gesetzte operative Trauma sich anschließenden Veränderungen ausschließlich proliferativer, nicht aber entzündlich destruierender Natur. Der ausgebohrte und dann mit Plombenmasse erfüllte Hohlraum wird allmählich und vollkommen restlos durch ein festes Knochengewebe ersetzt, das mit dem umgebenden alten Knochengewebe in unlösbare, organische Verbindung tritt, so daß die Tragfähigkeit des Knochens an dieser Stelle der Norm gegenüber eher erhöht erscheint.
Es haben demnach die Erwartungen, welche wir seinerzeit an dieses Radikalverfahren geknüpft haben, und welche dann durch die klinischen Erfahrungen des Heilungsverlaufes erfüllt zu sein schienen, auch durch die Ergebnisse dieser experimentellen Studien eine feste Stütze erlangt.
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(Mit 8 Abbildungen.)
Assistenten der II. chirurgischen Abteilung des Hofrat Prof. Dr. A. Ritter v. Mosetig-Moorhof im k. k. allgemeinen Krankenhause in Wien
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Silbermark, M. Über die geweblichen Veränderungen nach Plombierung von Knochenhöhlen. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 75, 290–301 (1904). https://doi.org/10.1007/BF02863221
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02863221