Zusammenfassung
Klinische und experimentelle Untersuchungen über die Ursachen der Sphinctererschlaffung beimDouglas-Absceß.
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1.
Auch bei leichten Entzündungen desDouglasschen Raumes ohne deutliche Infiltration ist der Sphinctertonus herabgesetzt. Nach Entleerung desDouglas-Abscesses bildet sich die Erschlaffung nicht schlagartig zurück, sie wird zuweilen eher stärker.
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2.
DerDouglas-Absceß tritt nicht immer zusammen mit Katarrh des Mastdarmes auf; dieser ist also nicht Ursache der Sphinctererschlaffung.
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3.
Starke Gewebsspannung durch Injektion flüssigen Paraffins setzt den Tonus beim Versuchstiere nicht herab.
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4.
Novocaininjektionen im Bereich des Douglas führen im Tierversuch zur ERschlaffung des Sphincter. Auch bei experimenteller Beckenperitonitis tritt Sphinctererschlaffung auf. Es sind leichte, wahrscheinlich regenerationsfähige Veränderungen der zugehörigen Ganglienzellen und Nervenfasern nachzuweisen. Die Sphinctererschlaffung ist also durch Wirkung von Toxinen auf den Nervenapparat zu erklären.
Literatur
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Murata Zur Erschlaffung des Sphincter ani bei Douglas-Abscessen. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 245, 165–170 (1935). https://doi.org/10.1007/BF02862840
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02862840