Skip to main content
Log in

Die Übergangsregelungen zur Arbeitnehmerfreizügigkeit unter besonderer Berücksichtigung der Entscheidung der deutschen Bundesregierung

  • Published:
Era Forum Aims and scope

Summary

The article deals with the transitional restrictions on the free movement of workers with a special focus on the position adopted by the German government in this respect. The first part of the article describes the possibilities, granted by the Accession Treaty to the Member States, to restrict the free movement of workers. The author finds that the Member States have applied these restrictions and the “2+3+2” formula very differently. He sees a general necessity for such transitional restrictions, which are justified by the different legal and economic systems in the old Member States and the accession countries. The second part of the article specifically deals with the German decision to maintain the restrictions on the free movement of workers until 2009. The author refers to the actual situation in Germany and mentions especially the situation of the labour market and the high unemployment rate. He also refers to the geographical position of Germany which justifies, in his view, the maintenance of the restrictions. The third part describes the different possibilities for EU citizens to enter the German labour market. The author introduces first the general rules and focuses then on the additional rules applying to citizens from the new Member States. In his outlook the author deals with the question to what extent the German government will use its possibilities to restrict the free movement of workers in the future.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Similar content being viewed by others

References

  1. Europäischer Rat in Kopenhagen, Juni 1993, Bull. EG, 6–1993, Ziff. 1.1, 1.13 f, 1.26

  2. BGBl. 2003 II 1408, Anhänge V-XIV (ohne Anhänge VII und XI) zu Liste nach Art. 24 der Beitrittsakte

  3. Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Bericht über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland, Berlin 2005, S. 458, Fn. 16

  4. BAnz 2004, S. 22231.

  5. KOM(2006) 48 vom 8.2.2006; die Kritik des BMAS an diesem Bericht bezog sich insbesondere darauf, dass Deutschland nach Erkenntnissen der Kommission zwar prozentual mit den höchsten Anteil an Arbeitserlaubnissen hat, die an Staatsangehörige der neuen Mitgliedstaaten erteilt werden, aber nicht berücksichtigt, dass bei Wegfall der Beschränkungen mit einer weitaus höheren Zahl von Wanderarbeitnehmern-vor allem im Niedriglohnsektor-zu rechnen gewesen wäre; Pressemitteilung vom 8. Februar 2006.

  6. S. auch Sozial Agenda (Hrsg. GD Beschäftigung, Europäische Kommission), März 2006, S. 7

  7. P6_TA(2006)0129.

  8. Nach Ankündigung der neuen Regierung vom Juli 2006 wird Italien zukünftig die Freizügigkeitsregelungen anwenden.

  9. Für Deutschland: BAnz Nr. 82, S. 3421 vom 29.4.06.

  10. Kommission, MEMO/06/176 vom 28.4.06.

  11. Für Griechenland ABl. 1979 L291/1; für Spanien und Portugal ABl. 1985 L302/1.

  12. Meng, in: von der Groeben/Schwarze (Hrsg.), Vertrag über die Europäische Union und Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft, Baden-Baden 2003, Art. 49 EU, Rz. 74.

  13. Vereinbarung über die Entsendung polnischer Unternehmen zur Ausführung von Werkverträgen. BGBl. 1990 II 602; vor dem Fall der Mauer wurde bereits am 3.1.1989 ein Abkommen mit Ungarn geschlossen, BGBl. II 244.

  14. Vgl. auch Vereinbarung vom 2.6.1992 mit Lettland über die Beschäftigung von Arbeitnehmern lettischer Unternehmen zur Ausführung von Werkverträgen, BGBl. II 1204, mit der Tschechoslowakei vom 23.4.1991, BGBl. II 820 (ist von der Tschechischen Republik übernommen), mit der Slowakischen Republik vom 17.4.1996, BGBl. II 930, mit Slowenien am 6. 11. 1991, BGBl. 1992 II 349 (in Nachfolge der Vereinbarung mit Jugoslawien vom 24.8.1988, BGBl. 1989 II 774), zu Polen und Ungarn Fn. 15.

  15. Europa-Abkommen mit Polen vom 16. Dezember 1991, BGBl. 1993 II 1316; Europa-Abkommen mit Ungarn vom 16. Dezember 1991, BGBl. 1993 II 1473; Europa-Abkommen mit Rumänien vom 1. Februar 1993, BGBl. 1994 II 2957; Europa-Abkommen mit Bulgarien vom 8. März 1993, BGBl. 1994 II 2753; Europa-Abkommen mit der Tschechischen Republik vom 4. Oktober 1993, BGBl. 1994 II 3320; Europa-Abkommen mit der Slowakischen Republik vom 4. Oktober 1993, BGBl. 1994 II 3126; Europa-Abkommen mit Estland vom 12. Juni 1995, BGBl. 1996 II 1667; Europa-Abkommen mit Lettland vom 12. Juni 1995, BGBl. 1996 II 1880; Europa-Abkommen mit Litauen vom 12. Juni 1995, BGBl. 1996 II 2187; Europa-Abkommen mit Slowenien vom 10. Juni 1996, BGBl. 1997 II 1856.

  16. Pressemitteilung BMAS, 22. März 2006. Bereits am 8. Februar 2006 hat das Kabinett festgestellt, dass die Übergangsregelungen weiter gelten sollen; vgl. Pressemitteilung BMAS, 8. Februar 2006.

  17. Vgl.Brinkmann, Soziale Vergünstigungen für EG-Angehörige, in: Barwig et al. (Hrsg.), Sozialer Schutz von Ausländern in Deutschland, Baden-Baden 1997, S. 201 ff.

  18. Richtlinie des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 29. April 2004 über das Recht der Unionsbürger und ihrer Familienangehörigen, sich im Hoheitsgebiet der Mitgliedstaaten frei zu bewegen und aufzuhalten, ABl. 2004 L 229/35.

  19. Die Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 vom 14.

  20. Nach Art 64. Abs. 1 Buchst. d der noch nicht in Kraft getretenen Verordnung 883/2003 (ABl. 2004 L 166/1) ist der Zeitraum grundsätzlich drei Monate, der aber auf sechs Monate verlängert werden kann. 23 § 7 Abs. 1 Nr. 4 SGB II i.d.F. vom 20. Juli 2006.

  21. Ein wichtiger Hinweis zur Dauer der Arbeitsuche ergibt sich aus Art. 24 Abs. 2 RL 2004/38, wonach einem bis zu einem Jahr erstmalig arbeitsuchenden Unionsbürger die „Sozialhilfe“ verweigert werden kann.

  22. Die Bundesregierung, der damalige Bundeskanzler Schröder in der „Weidener Rede“ (zitiert nachHänlein, Fn. 2), hatte bereits 2001 eine Übergangsregelung für die Arbeitnehmerfreizügigkeit gefordert. 26 Im Februar 2006, als die Bundesregierung ihre Entscheidung traf, betrug die Zahl der registrierten Arbeitslosen 5,048 Millionen (=12,2%), s.Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Zahlen.

  23. Dies zeigen z. B. Erfahrungen aus Großbritannien, das den freien Zugang gewährt hat (vgl. Bericht der Kommission, Fn. 6).

  24. Liste nach Artikel 24 der Beitrittsakte, Anhänge V-XIV, Nr. 13.

  25. BT-Drs. 15/2378.

  26. Zwar sind die ArGV und die IT-ArGV durch die BeschV und die BeschVerfV abgelöst worden, jedoch mussten sie wegen der Stillstandsklausel des Beitrittsvertrages (zum Zeitpunkt der Unterzeichnung am 16. April 2003) in Kraft bleiben. Wenn die BeschV und die BeschVerfV günstigere Regelungen enthalten als die ArGV und die IT-ArGV, so werden diese angewandt.

  27. Christen, Regelungen für den Arbeitsmarktzugang für Drittstaatsangehörige, BArbBl 2005, S. 4 ff

  28. Die Heranführungsstrategie der EU besteht aus a) Umsetzung der Europa-Abkommen, b) Phare-Programm zur finanziellen Unterstützung der Beitrittskandidaten und c) einem strukturellen Dialog zwischen Mitgliedstaaten und Beitrittskandidaten,Europäischer Rat Essen, Dezember 1994, Bull. EG, 12–1994, Ziff. 1.13 und Anhang IV.

  29. Vereinbarung mit Ungarn über die Beschäftigung von Arbeitnehmern zur Erweiterung ihrer beruflichen und sprachlichen Kenntnisse vom 18.12.1989, BGBl.1990 II 148

  30. Liste nach Artikel 24 der Beitrittsakte, Anhänge V-XIV, Nr. 14 Abs. 2.

  31. Nach § 9 Abs. 1 i.V.m. Abs. 2 AufenthG ermöglicht eine Niederlassungserlaubnis, die grundsätzlich nach fünf Jahren erteilt werden kann, den uneingeschränkten Arbeitsmarktzugang; nach § 9 Abs. 1 Nr. 2 BeschV kann Ausländern die Zustimmung zur Ausübung einer Beschäftigung unabhängig von der Arbeitsmarktlage erteilt werden, wenn sie sich seit mindestens vier Jahren erlaubt oder geduldet im Bundesgebiet aufhalten. Der Erwerb des Daueraufenthaltsrechts-EU, gleich aus welchem Grund-nicht notwendigerweise als abhängig Erwerbstätiger-ermöglicht den freien Zugang zum Arbeitsmarkt.

  32. „Zulassung“ ist nicht identisch mit „Beschäftigung“, vgl.Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Bericht über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland, Berlin 2005, S. 459.

  33. Liste nach Art. 24 der Beitrittsakte, Anhänge V-XIV, Nr. 2.

  34. S. z.B. „Initiative 50 Plus“, Sozialpolitische Informationen 04/2006, S. 1.

  35. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. August 2006.

  36. Beitrittsvertrag mit Bulgarien und Rumänien vom 25. April 2005, ABl. L 157.

  37. Anhang VI (Bulgarien) und Anhang VII (Rumänien) zu Art. 23 der Beitrittsakte.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Vortrag im Rahmen der Tagung „Aktuelle Entwicklungen im Europäischen Arbeitsrecht“ am 9. Juni 2006.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Brinkmann, G. Die Übergangsregelungen zur Arbeitnehmerfreizügigkeit unter besonderer Berücksichtigung der Entscheidung der deutschen Bundesregierung. ERA Forum 7, 371–380 (2006). https://doi.org/10.1007/BF02857087

Download citation

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02857087

Navigation