Zusammenfassung
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1.
Um die Gerinnung im zirkulierenden Blut des Kaninchens für eine gewisse Zeit hintanzuhalten, genügt die intravenöse Injektion einer Hirudinmenge, die pro 50 ccm Blut etwa 0,005 g beträgt, jedenfalls zwischen 1/2 und 1/3 der Dosis liegt, die für die Versuche in vitro gefunden wurde. Die Zeit, auf die sich die gerinnungshemmende Wirkung bei dieser Dosis (halbe „Normaldosis”) erstreckt, liegt zwischen 1 1/2 und 1 3/4 Stunden.
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2.
Bei intravenöser Injektion von 0,01 Hirudin pro 50 ccm Blut („Normaldosis”) tritt Gerinnung erst nach ca. 4 1/2 Stunden ein.
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3.
Subkutane Injektion von Hirudin übt keinen Einfluß auf die Gerinnungsfähigkeit des Blutes aus.
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4.
Gesundheitschädigende Wirkungen der Hirudin-injektionen in den geprüften Dosen konnten nicht konstatiert werden.
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Nach einer kürzlich erschienen Mitteilung von Frommel (Münchner med. Wochenschr. 1908, Nr. 43) soll ein in die Jugularis eingeführter Seidenfaden nur in infiziertem Zustand eine Thrombose veranlassen, während ein aseptischer keine derartige Reaktion hervorruft.
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Rimann, H., Wolf, W. Experimentelle Untersuchungen über den gerinnungshemmenden Einfluß des Hirudins im lebenden Tierkörper. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 97, 177–189 (1909). https://doi.org/10.1007/BF02830111
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02830111