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Zur frage der künstlichen zwerchfellÄhmung bei lungentuberkulose

Ihre BewÄhrung als alleiniges Verfahren und in Verbindung mit dem Pneumothorax, insbesondere bei Erkrankungen des mittleren und oberen Lungengeschosses

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Deutsche Zeitschrift für Chirurgie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

In Verbindung mit dem Pneumothorax hat sich die Phrenicusexairese zur VervollstÄndigung der Wirkung der Luftfüllung, namentlich wenn diese infolge stÄrkerer PleuraadhÄsionen nur teilweise gelang, als sehr zweckmÄ\iges Verfahren in der chirurgischen Kollapstherapie der Lungen tuberkulose immer mehr bewÄhrt. Als alleinige Behandlungsmethode einer Lungentuberkulose ist die künstliche ZwerchfellÄhmung in erster Linie bei Kavernen des Unter lappens indiziert, wenn deren umgebendes Lungengewebe noch nicht zu starr infiltriert ist, so da\ die bezweckte Entspannung des Diaphragmas sich noch genügend auswirken kann. Auch bei Älteren Leuten wie bei Jugendlichen (im PubertÄtsalter) mit ganz frischen Prozessen ist sie an Stelle des Pneumothorax ernstlich in Er wÄgung zu ziehen und u. U. nur durch Phrenicusquetschung herbeizuführen. Bei Herden des mittleren und oberen Lungengeschosses, ganz besonders bei Kavernen im Mittellappen und in HilusnÄhe ist ihre alleinige wie auch kombinierte Anwendung zu empfehlen, wenn

  1. 1.

    noch genügend elastisches Lungengewebe mit einer natürlichen Tendenz zur Schrumpfung vorhanden, also noch nicht das Stadium der absoluten Gewebsstarre erreicht ist

  2. 2.

    der laterale Pleuraspalt frei oder nur durch zarte Verklebungen ausgefüllt ist

  3. 3.

    dagegen innige Verwachsungen des Unterlappens mit dem Zwerchfell bestehen und

  4. 4.

    eine ausgesprochene Verschwartung des InterlobÄrspaltes vorliegt. Sind ZwischenfÄlle bei bzw. Komplikationen nach der Phrenicusexairese auch bei geschicktestem und erfahrenstem Operieren nicht mit unbedingter Sicherheit zu vermeiden, so ist der Eingriff doch als verhÄltnismÄ\ig harmlos zu bezeichnen, der sich auch bei schwer kranken Patienten fast immer allein in örtlicher BetÄubung und meist kürzester Zeit ausführen lÄ\t. Bei gewissenhaftester Anzeigestellung unter Erschöpfung aller modernen diagnostischen Hilfsmittel — Kymogramm!-kann bisweilen sogar eine bereits in ErwÄgung gezogene sekundÄre Thorakoplastik erübrigt werden.

Ich möchte daher für die Anwendung der künstlichen ZwerchfelllÄhmung nicht nur in Verbindung mit dem Pneumothorax, sondern auch als alleiniges Verfahren bei tuberkulösen Prozessen, die vorwiegend das mittlere und obere Lungengescho\ betreffen, in geeigneten FÄllen eintreten. Grundbedingung ist lediglich die richtige Auswahl der auf diese Operation günstig reagierenden Patienten. Ihr Erfolg wird um so besser und anhaltender sein, je mehr alle Fehlerquellen in der Beurteilung der vorliegenden VerhÄltnisse ausgeschaltet sind !

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Nach einem Vortrag auf der 12. Tagung der nordostdeutschen Chirurgen vereinigung am 13. Juni 1936 in Frauenburg (mit Demonstration des eigenen Materials).

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Werwath, K. Zur frage der künstlichen zwerchfellÄhmung bei lungentuberkulose. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 247, 565–574 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02819663

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