Zusammenfassung
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1.
Die Verschieblichkeit des Pylorus im Liegen und Stehen schwankt innerhalb weiter Grenzen. Sie ist naturgemäß am größten bei gesundem Magen, nimmt bei Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni ab und ist am kleinsten bei Carcinoma ventriculi.
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2.
Wir können aus der Größe der Verschieblichkeit des Pylorus keinen zuverlässigen Anhaltspunkt für die Operabilität eines Carcinomfalles gewinnen, dagegen werden wir
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3.
im Zweifelsfalle, wo das Röntgenbild bezüglich Aussparungen, Dilatation usw. im Stiche läßt, unter Berücksichtigung der Anamnese und der andern klinischen Untersuchungsmethoden, eine geringe Verschieblichkeit des Pylorus gegenüber der Wirbelsäule für die Diagnose einer malignen Neubildung verwerten.
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4.
Daher gehören zu einer modernen Röntgenuntersuchung des Magens Aufnahmen in verschiedenen Körperlagen, zum mindesten Aufnahmen im Liegen und Stehen.
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5.
Die ideale Untersuchungsmethodik auf Verschieblichkeit ist diejenige, bei welcher ohne Veränderung der gegenseitigen Stellung von Platte, Patient und Röntgenröhre Aufnahmen in den verschiedenen Körperlagen gemacht werden können.
Footnotes
XXIX. Kongreß für innere Medizin, Wiesbaden 1912.
IV. Internationaler Chirurgenkongreß 1914: Über die Diagnose des Magen- und Duodenalgeschwürs.
de Quervain: Verhandlungen des XXIX. deutschen Kongresses für innere Medizin 1912.
Ein solcher Tisch wurde von dem technischen Leiter des Röntgen-instituts der Basler Klinik, Herrn Adjunkt Mayer, als Modell ausgeführt.
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Wydler, A. Über die diagnostische Bedeutung der Pylorusverschiebung in verschiedenen Körperlagen. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 133, 329–343 (1915). https://doi.org/10.1007/BF02816906
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02816906