Die schnappende Hüfte (Luxatio tractus cristo-femoralis)

Zusammenfassung

• 1. Die willkürliche schnappende Hüfte ist die Fähigkeit, einen Teil des Maissiatschen Streifens, den Tract. cristo-fem., durch Anspannung gewisser Muskeln und Ausschaltung anderer unter hörbarem und fühlbarem Geräusch über den Troch. maj. schnellen zu lassen. Diese Fähigkeit ist vielen Menschen angeboren, kann von den meisten anderen erlernt werden. Irgendwelche Beschwerden sind mit der willkürlichen schnappenden Hüfte nicht verbunden. Natürlich können bei akzessorischen Erkrankungen, z. B. Schleimbeutelentzündungen, solche Schmerzen auftreten. Die willkürliche schnappende Hüfte ist kein Gebrechen, sondern eine Kunst. Eine Therapie der willkürlichen schnappenden Hüfte dürfte es daher nicht geben.

• 2. Die habituelle schnappende Hüfte ist eine durch Erkrankungen des Tract. cristo-fem. und des zugehörigen Schleimbeutels oder durch Lähmungen, Zerreißungen oder sonstige chronische Erkrankungen des oder eines Teiles des Glut max. bedingte Krankheit, die sich dadurch des Glut max. bedingte Krankheit, die sich dadurch äußert, daß bei bestimmten Bewegungen ohne Willen der Kranken ein Teil des Maissiatschen Straifens der tract. cristo-fem. unter hörbarem und fühlbarem Schnellen über den Troch. maj. gleitet. Die Krankheit ist mit lebhaften Schmerzen verbunden und bedarf je nach der Entstehung operativer oder funktioneller Behandlung.

• 3. Die Stellungsveränderungen des Trochanters zum Becken nach Luxation des Tract. cristo-fem. sind sowohl für die Untersuchung durch Auge und Gefühl als auch im Röntgenbild so bedeutend, daß eine Subluxation des Femurs vorgetäuscht werden kann. Die Diagnose Luxatio und Subluxatio femoris steht und fällt mit dem Nachweis des Kopfes ganz oder zum Teil außerhalb der Pfanne.