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Über die Wirkung der Lugolschen Lösung auf die hyper- und dysthyreotische Schilddrüse

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Deutsche Zeitschrift für Chirurgie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Den Angriffspunkt der Jodwirkung in der Schilddrüse stellt die Follikelepithelzelle dar.

  2. 2.

    Hier bewirkt das Jod nach einer allgemeinen biologischen Gesetzmäßigkeit zuerst eine Reizung, später Lähmung und Zelluntergang, u. U. mit regenerativem Ersatz.

  3. 3.

    Die Follikelepithelzelle hat eine doppelte funktionelle „Richtung”: einmal die Bildung von spezifischem Schilddrüsensekret, das entweder in der Follikellichtung auf Vorrat gestapelt wird oder direkt, ohne morphologisch in Erscheinung zu treten—abgesehen von den gelegentlichen Befunden kolloidähnlicher Substanz in Lymphspalten und Capillaren des Zwischengewebes—aus der Zelle in die Blutbahn übertritt, dann nur erkennbar am biologischen Effekt in der „Peripherie”; zweitens die Rückresorption des Vorratssekretes nach Überführung in eine resorbierbare und aktive Form bei Mehrbedarf.—Der morphologische Ausdruck dieser Vorgänge sind die Konsistenzverschiedenheiten, die wir im Speichersekret feststellen und gemeinhin mit Bezeichnungen wie „Dünnund Dickflüssigkeit” ausdrücken, das unterschiedliche Verhalten gegenüber den histologisch gebräuchlichen Fixierungs- und Färbemitteln und dieechte Randvakuolisierung. Nur von diesem Gesichtspunkt aus erscheint die Vergrößerung der inneren Oberfläche in Form von Polster- und Papillenbildungen in jedem Falle verständlich und zweckmäßig.

  4. 4.

    Beide oben charakterisierten funktionellen Leistungen der Follikelepithelzelle können nun durch das Jod wohl beeinflußt werden, dagegen besteht bisher nicht die Möglichkeit, in jedem Falleeine gewünschte Richtung willkürlich zu bevorzugen. Darin begründet liegt das gewisse „Blinde” der Jodwirkung und damit gleichzeitig ein bestimmtes Maß an Gefahr jeder Jodbehandlung beim Kropf.

  5. 5.

    Bei der menschlichenBasedowschilddrüse ist die Jodwirkung im histologischen Schnittpräparat im ganzen an wohlcharakterisierten Veränderungen abzulesen; doch ist dieser „histologische Jodeffekt” im allgemeinen nicht proportional der Dauer der vorausgegangenen Lugoldarreichung und geht auch nicht ausnahmslos parallel der klinischen Reaktion auf die Jodzufuhr.

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Irsigler, F.J. Über die Wirkung der Lugolschen Lösung auf die hyper- und dysthyreotische Schilddrüse. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 242, 689–705 (1934). https://doi.org/10.1007/BF02812936

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