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Die zinsspanne der bausparkassen bei gleichzeitigem angebot von 3/5%- und 2,5/4,5%- bauspartarifen

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Blätter der DGVFM

Zusammenfassung

Fast alle deutschen Bausparkassen führen neben dem Standardtyp des Bausparvertrags mit JahreszinssÄtzen von 3% für die Bausparguthaben und 5% für die Bauspardarlehen den Niedrigzinstarif auf 2,5/4,5%iger Zinsbasis. Die langfristig ansparenden Bausparer bevorzugen den Hochzinstarif, die an rascher und hoher Darlehensaufnahme interessierten Bausparer den Niedrigzinstarif. Dadurch erhebt sich für die Ertragslage der Bausparkasse die Gefahr, da\ ein Teil der 3%igen Bausparguthaben in 4,5%igen Bauspardarlehen angelegt und infolgedessen die als notwendig erachtete Zinsspanne von 2% gemindert wird.

Die Untersuchung wendet sich zunÄchst den bauspartechnischen Unterschieden der VertragsbestÄnde nach beiden Tarifen zu, soweit darüber Angaben aus den GeschÄftsberichten privater Bausparkassen zu entnehmen sind. Sodann werden die Ergebnisse umfangreicher Berechnungen vorgetragen, die auf der Annahme beruhen, da\ sich der Bausparbestand im statischen oder dynamischen Beharrungszustand befindet. Neben weiteren bauspartechnischen Daten werden vor allem die Zinsspannen hergeleitet, die zu erwarten sind, wenn die Zuwachsraten des Neuzugangs, die Sparleistungen in den beiden Tarifformen, die Tilgungszeiten der Bauspardarlehen sowie die Bewertungszahl-Faktoren und die Darlehensgebühren im Niedrigzinstarif und schlie\lich die Darlehensverzichtsquoten im Hochzinstarif variiert werden. Betrachtet wird nicht nur die Mischung von Ratensparern des 3/5%-Bauspartarifs mit Ratensparern des 2,5/4,5%-Typs, sondern auch die Einbettung von Schnellsparern des Niedrigzinstarifs in einen Ratensparbestand des Hochzinstarifs. Dabei wird für den 3/5%-Teilbestand ergÄnzend unterstellt, da\ er sich nach dem bausparmathematischen Gesamtmodell zusammensetzt, in das alle wartezeitverkürzenden Faktoren dritter Art einbezogen sind. Aus mehreren Tabellen und einer Grafik kann abgelesen werden, welchen Einflu\ die einzelnen Bestimmungsgrö\en auf die Zinsspanne der Bausparkasse haben. Es zeigt sich, da\ es entscheidend auf die Liegedauer der Bausparguthaben und die Laufzeit der Bauspardarlehen nach dem Niedrigzinstarif und auf den Unterschied der wartezeitverkürzenden Faktoren dritter Art bei den beiden TeilbestÄnden ankommt.

Summary

Nearly all German Bausparkassen (savings banks for building purposes) offer a low interest plan on a 2.5/4.5% basis in addition to the standard plan on an annual interest basis of 3% for savings credits and 5% for building loans. The savers aiming at a long savings period prefer the plan with the higher rates of interest, those interested in obtaining early and large loans that with the lower rates. This leads to the danger that part of the 3% savings credits are invested in 4.5% loans, reducing the interest margin of 2% which is considered necessary.

The investigation concerns itself first with the savings technical differences of the portfolios of the two plans as far as they can be gleaned from the reports of private Bausparkassen. Then the results are presented of extensive calculations based on the assumption that the portfolios are in static or dynamic equilibrium. Apart from technical data of a building savings nature, the main results derived are the interest margins that will have to be expected on varying a number of factors, viz. the increase in new business, the savings contributions to both plans, the terms of amortization of the building loans, the index factors and the loan charges of the low interest plan, and finally the loan waiver ratios of the high interest plan. It is not only the mixture of instalment savers of the 3/5% plan with those of the 2.5/4.5% plan that is considered, but also the merging of fast savers of the low interest plan with a portfolio of instalment savers of the high interest plan. In this it is further assumed that the composition of the 3/5% part of the portfolio corresponds to the overall building savings model incorporating all waiting period shortening factors of the third kind. The effect of the various factors on the interest margin of the Bausparkasse is shown in several tables and one graph. It emerges that the decisive factors are the term for which the savings remain invested, the term for which the loans remain outstanding under the low interest plan, and the difference between the waiting period shortening factors of the third kind of the two parts of the portfolio.

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Literaturverzeichnis

  1. Wegen einer Beschreibung der Begriffe und der Bezeichnungsweisen, der Eigentümlichkeiten und der Arbeitsweise des Bausparens siehe die Monographie des Verfassers: “Die Bausparfinanzierung. Die finanziellen Aspekte des Bausparvertrages als Spar- und Kreditinstrument“, 4. Auflage, 279 Seiten, Verlagsgesellschaft Recht und Wirtschaft mbH, Heidelberg, 1976.

  2. Eine übersicht über die Tarifmerkmale des Spar-, Zuteilungs- und Darlehensstadiums der Bausparbedingungen aller deutschen Bausparkassen enthalten die Tabellen 2, 8 und 11 in der Broschüre des Verfassers: “Bausparwissen für Bankkaufleute, Baufinanzierungs- und Anlageberater“, 2. Auflage, Fritz Knapp Verlag, Frankfurt, 1980.

  3. Eine genauere Analyse der “ Hochzins- und Niedrigzinstarife der Bausparkassen“ enthÄlt der gleichnahmige Aufsatz vonLaux, Hans in Der Langfristige Kredit 1979, S. 41 und S. 72.

  4. Vgl.Laux, Hans: “Der Anlaufeffekt im kollektiven Bausparen bei gleichbleibenden und steigenden NeuzugÄngen“, BlÄtter der DGVM, Band XI, Oktober 1974, S, 565 – 604.

  5. Hierzu sieheLaux, Hans: “Das kollektive Bausparen. Neuere Untersuchungen und zusammenfassende Darstellung zur Technik und Mathematik des deutschen Bausparens“, 352 Seiten, Verlagsgesellschaft Recht und Wirtschaft mbH, Heidelberg, 1973.

  6. Gesetz über Bausparkassen (BSpKG), BGBlI 1972 S. 2097; vgl. KommentarLehmann, Wer ner/SchÄfer, Otto: “Bausparkassengesetz und Bausparkassenverordnung“, 2. Auflage, 487 Seiten, Domus-Verlag GmbH, Bonn, 1977.

  7. In den BlÄttern der DGVM zuletzt Band XIV, Heft 2, S. 275–308: “Raten- und Schnellsparer im Bausparkollektiv“ mit weiteren Literaturhinweisen.

  8. Vgl.Laux, Hans: “Die WartezeitverlÄngerung im Bausparen bei Einstellung der Sparzahlungen nach Erreichen eines bestimmten Prozentguthabens“, BlÄtter der DGVM, Band XII, Oktober 1975, Heft 2, S. 143 - 152.

    Article  Google Scholar 

  9. SieheLaux, Hans: “Grundzüge der Bausparmathematik“, 102 Seiten, Heft 8 der Schriftenreihe Angewandte Versicherungsmathematik der DGVM, Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe, 1978.

  10. “Der Einflu\ des Zinsniveaus auf das Wartezeitgefüge im kollektiven Bausparen“ ist untersucht in dem gleichnamigen Aufsatz des Verfassers in den BlÄttern der DGVM, Band XI, April 1974, Heft 3, S. 363 – 370.

  11. Vgl.Laux, Hans: “Die Bedeutung des Tilgungsaufkommens im Bausparen: TilgungsbeitrÄge und Tilgungszeiten“, Der langfristige Kredit 1979, S. 527.

  12. Siehe dazuLaux, Hans: “Die Bedeutung des Tilgungsaufkommens im Bausparen: Mittlere Wartezeiten und Tilgungsstreckungsma\nahmen“, Der Langfristige Kredit 1979, S. 598.

  13. Laux, Hans: “Die Zwischenfinanzierung von BausparvertrÄgen“, 5. Auflage, 132 Seiten, Verlagsgesellschaft Recht und Wirtschaft mbH, Heidelberg, 1980.

  14. Vgl. auchLaux, Hans: “Die Begrenzungen für Gro\- und Schnellfinanzierungen im BauspargeschÄft nach der Bausparkassen-Verordnung“, Der Betriebs-Berater 1973, S. 1336.

  15. Siehe die in der Ziffer [7] genannte Arbeit, S. 305.

  16. Vgl. auchLaux, Hans: “Die Vor- und Zwischenfinanzierung von BausparvertrÄgen aus Zuteilungsmitteln nach der Bausparkassen-Verordnung“, Der Betriebs-Berater 1973, S. 1008.

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Laux, H. Die zinsspanne der bausparkassen bei gleichzeitigem angebot von 3/5%- und 2,5/4,5%- bauspartarifen. Blätter DGVFM 14, 461–486 (1980). https://doi.org/10.1007/BF02809371

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02809371

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