Das drackgeschwür bei querschnittgelähmten — eine vergleichende klinisch-histologische untersuchung

Abstract

Anhand, eines Kollektivs von 141 querschnittgelähmten Patienten mit insgesamt 331 Druckgeschwüren wurden die histologischen Veränderungen des Haut- und Knochengewebes im Ulkusbereich untersucht und zum Teil den röntgenologischen Befunden gegenübergestellt (die Rückenmarksläsion war überwiegend (45 %) im Bereich Thl2 bis Ll lokalisiert, die Druckulzera hatten sich grösBtenteils (64,0 % ) über beiden Sitzbeinen entwickelt). - In 14,2 % hatte sich eine pseudokarzinomatöse Epidermishyperplasie entwickelt, einmal ein Narbenkarzinom. In 56,9% war das Knochengewebe unterhalb des Ulk us nicht beteiligt, in 28,5% war eine chronische Osteomyelitis verschiedenen Schweregrades entstanden. Bei 73,6% der Patienten, bei denen Röntgenbilder vorlagen, konnte die Diagnose einer chronischen Osteomyelitis auch röntgenologisch gestellt werden. Anzahl und AusmasB der histologischen Haut- und Knochenveränderungen rechtfertigen nachhaltig die heute angewandte radikale chirurgische Therapie der Druckgeschwüre - eindeutige Hinweise auf ätiologie und Pathogenese der Ulzera liesBen unsere Untersuchungen nicht zu.

Abstract

331 pressure sores of 141 patients with paraplegia were investigated histologically, the results were partly correlated with the roentgenological features. The level of the spinal cord lesion was the segment Thl2-L1 in 45 %, the decubital ulcers were mostly localized above the os ischiadicum (64 % ). A pseudocancerosis was diagnosed in 14.2 %, one time a cancer in a sacral decubitus has been found. The inflammation was limited to the soft tissue in 56.9%, in 28.5 % a chronic osteomyelitis of different severity had developed. In 73.6 % of the patients with a histologically proven osteomyelitis this osteomyelitis could be diagnosed roentgenologically too. The high amount and severity of the dermal and bony lesions justifies the radical surgical therapy of the pressure sores, which is practised today. Our investigations of chronic pressure sores did not point out new aspects of aetiology of pathogenesis — this is only possible by experimental models.