Riesenwuchs der Zehen und des Dickdarms

Zusammenfassung

Partieller Riesenwuchs: Im Bereiche der Zehen elephantiastische, durch Fettgewebswucherung bedingte Weichteilzunahme. Im Vordergrund der röntgenologisch nachweisbaren Anomalien standen dystrophischdegenerative Veränderungen der Phalangen. Letztere waren kolbig aufgetrieben, vielfach miteinander verschmolzen. Die Knochenstruktur war unregelmäßig. Neben größeren und kleineren rundlichen Aufhellungen konnten unregelmäßige Züge von Spongiosabälkchen nachgewiesen werden. An den Ansatzstellen der Muskeln sah man im Bereiche der mißbildeten Strahlen wechselnd große kartilaginäre Exostosen, die größte an der Hinterfläche des Calcaneus. Es fanden sich Anhaltspunkte dafür, daß bei der Entstehung dieser Exostosen neben der dem Riesenwuchs koordinierten Periostanomalie auch statische Momente eine Rolle spielen.Der Dickdarm war bei normaler Länge und Breite beträchtlich verdickt infolge starker diffuser Fettgewebswucherung im Bereiche der Submucosa und Subserosa und wog 17mal soviel als in der Norm. Schleimhaut von zahllosen, dicht nebeneinander gelagerten, submucösen Lipomen halbkugelig vorgewölbt; Appendices epiploicae: 18 × 7 × 4 cm. Dabei war der Patient mager. Mit den übrigen inneren Organen verhielten sich die endokrinen Drüsen normal. Keine Nervenwucherungen.

Lipomatöser Riesenwuchs des Dickdarmes bisher nicht beobachtet. Es handelt sich im Riesenwuchs sowohl der Zehen als auch des Dickdarmes um koordinierte Produkte der gleichen Störung: des pathologischen Erhaltenbleibens der Wucherungspotenzen des mesenchymalen Gewebes. Möglicherweise sind diese krankhaften Fähigkeiten infolge der Einwirkung einer ihrem Wesen nach unbekannten Noxe an den beschriebenen Stellen in Wirksamkeit getreten und haben zur Entstehung der geschilderten Veränderungen geführt.