Zusammenfassung
Übereinstimmend mit den großen ArbeitenSeyderhelms fanden wir, daß die Zahl der färberisch darstellbaren Leukocyten im Peritonealexsudat mit der Dauer des ablaufenden Krankheitsprozesses steigt. In jenen Fällen, bei denen wir auf Grund klinischer Erfahrung von einer Drainage absahen und den Bauch per primam schlossen, überstieg der Wert der supravital färbbaren Zellen nicht die Grenze von 20%. In jenen Fällen aber, in denen wir eine Bauchhöhlendrainage für nötig hielten, ergaben sich färberische Werte von 25–60%.
Abschließend können wir also sagen, daß die Supravitalfärbung eine geeignete Methode darstellt, um intra operationem festzustellen, ob im Exsudat lebende oder schwer geschädigte bzw. abgestorbene Leukocyten in Überzahl vorhanden sind. Trotzdem sind wir uns dessen voll bewußt, daß es noch eingehender Arbeiten bedarf, um ein abschließendes Urteil darüber fällen zu können, ob die Supravitalfärbung tatsächlich die geeignete Methode zur objektiven Indikationsstellung in der Frage der Bauchhöhlendrainage darstellt.
Literatur
Seyderhelm: Dtsch. med. Wschr.1925 I.
Seyderhelm u.Laupe: Dtsch. med. Wschr.1923 II.
Claus: Klin. Wschr.1927 I.
Lösecke: Bruns’ Beitr.1926, 135.
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Schär: Bruns’ Beitr.137.
Schär: Dtsch. Z. Chir.210 (1928).
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Kubányi, E. Die Frage der Bauchhöhlendrainage auf Grund intra operationem durchgeführter Supravitalfärbung. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 245, 420–424 (1935). https://doi.org/10.1007/BF02802173
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02802173