Zusammenfassung
Nach den bisherigen Erörterungen kann gesagt werden, daß die Aktinomykose eine überaus ernste Erkrankung ist, deren Schwere abhängt von der Lokalisation des Prozesses, von dem Typus, in dem sie auftritt, eine Erkrankung, die große Neigung zur Rezidive zeigt, bei der wir ein absolut sicheres Kriterium der Dauerheilung nicht kennen. Ein mehrjähriges Freibleiben von Erscheinungen spricht als einziges Zeichen für eine solche. Durch operative und durch Behandlung mit einer großen Reihe von Arzneien, unter denen wieder das Jod an erster Stelle steht, gelingt es, sie günstig zu beeinflussen. Für die Therapie der einzelnen Formen der Erkrankung hat die Erfahrung gewisse Richtlinien vorgezeichnet. In dem Jodon-Robin scheint uns ein hochwertiges Jodpräparat gegeben zu sein, dessen parenchymatöse Verwendung den infiltrativen Prozeß einer oberflächlich gelegenen Aktinomykose im guten Sinn zu beeinflussen imstande ist. Ebenso sprechen einige Erfahrungen dafür, daß wir in den Röntgenstrahlen ein taugliches Mittel zur Bekämpfung des gefährlichen Erregers und der Krankheitserscheinungen, die er setzt, erblicken können. Die Enteroanastomose bei infiltrierender Darmaktinomykose endlich verspricht einen Erfolg. Die genannten Behandlungsmethoden erscheinen mir eines weiteren Ausbaues und einer weiteren Prüfung wert.
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Kazda, F. Einiges über Aktinomykose, ihre Klinik und Therapie und neue therapeutische Bestrebungen. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 156, 312–377 (1920). https://doi.org/10.1007/BF02800739
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02800739