Peritonitis fibroplastica

Zusammenfassung

Die Peritonitis fibroplastica führt zu lebensbedrohenden, ileusähnlichen Zuständen. Es kommt im membranumschlossenen, gleichsam eingescheideten Darmpaket zur Behinderung der Peristaltik, Ernährungsstörung, u. U. Abknickung oder Darmokklusion durch Schwartenschrumpfung. Operative Teilexcision der Membran ist die Behandlungsmethode der Wahl. Der Enteroanastomose ist der Dauererfolg versagt. Die Beurteilung der Genese dieser seltenen Erkrankung ist dadurch erschwert, daß alle Übergänge beobachtet worden sind zwischen Membranüberzugnicht untereinander verwachsener Schlingen bis zum sackförmigen unentwirrbaren Darmpaket unter Einbezug von Nachbarorganen. Bei den von uns beobachteten Fällen haben mit Wahrscheinlichkeit Entzündungen eine Rolle gespielt, für die vielfach vermuteten spezifischen jedoch ergab sich kein Anhalt. Es wird erwogen, ob die Peritonitis fibroplastica ein Folgezustand schleichender Peritonitiden ist (abdominelle Grippeformen?). Problematisch bleibt, daß die Hälfte der Fälle Erkrankungen in der Anamnese überhaupt vermissen lassen, die Veränderungen aber so weitgehend sind, daß ihre Entstehung, ohne Beschwerden auszulösen, schwer begreiflich erscheint. Sollte eine Mißbildung das Grundleiden abgeben für eine Peritonitis fibroplastica, käme als z. Z. bekannte Form nur die Hernia mesenterico-parietalis in Frage. Sekundär entzündliche Vorgänge könnten das Krankheitsbild weitgehend verwischen. Die totale wie partielle Ummauerung des Dünndarms durch das Mesocolon ist theoretisch möglich und würde das Heraustreten eines Darmschenkels aus dem sackförmigen Herniengebilde erklären können, u. U. auch die von uns beobachtete Duodenalstenose. Durch Einwachsen einzelner Dünndarmpakete in das darüber gespannte Mesocolon wäre auch eine endliche Übereinanderlagerung und andernorts beobachtete Septenbildung möglich. Der ziemlich regelmäßige Befund eines palpablen Tumors in nahezu der gleichen Gegend des Abdomens und die Gleichmäßigkeit der abziehbaren Membran erscheinen durch die Entzündungstheorie allein heute noch nicht geklärt.