Zusammenfassung
Die Nachuntersuchungen von 78 Patienten (Durchschnittsalter 35 Jahre!), die in den letzten 4 Jahren in derLäwenschen Klinik wegen unspezifischer Kniegelenkerkrankungen operiert wurden, verzeichnen jetzt durchschnittlich 80% „gute” bzw. „sehr gute” Heilungsergebnisse; ein Beweis, daß bei diesem Leiden die Arthrotomie des Kniegelenkes die an sie gestellten Erwartungen durchaus erfüllt. Darüber hinaus zeigen unsere Fälle, daß wir bei Versagen konservativer Maßnahmen in der Indikationsstellung zur Operation nicht zu engherzig sein sollen.
Die Öffnung des Kniegelenkes ist in geübter Hand ein harmloser Eingriff; sie wird als unentbehrliches Hilfsmittel zur Kniegelenkdiagnostik ihren Platz weiter behaupten, solange wir nicht imstande sind, eine spezifische Affektion, z. B. eine Tuberkulose, von einer unspezifischen am uneröffneten Kniegelenk sicher zu unterscheiden. Zum andern zeigt auch das Kniegelenk oft eine Vielheit von Affektionen, von denen wir a. op. häufig nur die eine oder andere zu diagnostizieren vermögen. Wir müssen bekennen, daß uns die Operation auch bei leichter zu diagnostizierenden Affektionen zuweilen mit Überraschungsbefunden aufwartet.
Was den therapeutischen Erfolg dieser Arthrotomie betrifft, so können durch sie die durch konservative Maßnahmen nicht gebesserten chronisch unspezifischen Synovitiden noch der Heilung zugeführt werden.
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Hetzar, W. Betrachtungen über die operative Behandlung unspezifischer Kniegelenksbinnenschäden. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 245, 231–244 (1935). https://doi.org/10.1007/BF02800077
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