Isolierte Verrenkung des Wadenbeinköpfchens nach vorn—eine typische Sportverletzung

Zusammenfassung

Die isolierte Verrenkung des Wadenbeinköpfchens nach vorn, von der ein 14. Fall beschrieben wird, ist eine typische Sportverletzung; sie begegnet uns vorwiegend bei den Laufsporten.

DerUnfallmechanismus besteht: 1. In einer Sprengung der oberen tibiofibularen Bandverbindungen, vorwiegend durch Druck- und Schubkräfte von unten, 2. in der nachfolgenden Verrenkung des aus seinen Verankerungen gelösten Köpfchens durch Zug der Zehenstrecker und 3. in der Wirkung der Verletzung, dem Sturz zu Boden auf das verletzte und gebeugte Bein.

Die Diagnose ist besonders an Hand des Röntgenbildes leicht. Dabei ist an die Möglichkeit eines begleitenden Kniegelenksergusses ohne Verletzungen des Kniegelenkes selbst zu denken. Das obere Tibiofibulargelenk kann mit dem Kniegelenk in offener Verbindung stehen.

Die Behandlung besteht nach der Reposition in Streckstellung und Ruhiglagerung des Beines. Die Prognose ist außerordentlich günstig. Erwerbsfähigkeitsvermindernde Unfallfolgen treten im allgemeinen nicht auf, vor allem wurde nie eine dauernde Peroneuslähmung beobachtet.