Zusammenfassung
In der Leidener Klinik wird bei der akuten Appendicitis ohne Ausbreitung in der Umgebung und bei der appendicitischen freien Peritonitis immer sofort der Wurmfortsatz entfernt ; sobald es sich aber um eine abgekapselte Peritonitis (Infiltrat oder Absceß) handelt, wird niemals sofort operiert. Der Patient mit einem fühlbaren abgekapselten Konglomerattumor ist immer ein Observationskranker, niemals ein Operationskranker. Er wird konservativ behandelt in der Fowlerschen Lage mit Eisblase und strenger Diät. Nur wenn der Absceß sich ausbreitet nach oben oder nach der Mitte zu in die Richtung der freien Bauchhöhle, wird der Absceß geöffnet und drainiert. Dabei wird niemals der Wurm entfernt. 8 Wochen nach Heilung der Absceßdrainage wird die Appendektomie ausgeführt.
Mitteilung der Ergebnisse.
Da die abwartende Behandlung der appendicitischen Infiltrate und Abscesse in den letzten 25 Jahren eine Sterblichkeit von nur 0,7% hatte, verdient diese Behandlungsweise nach der Ansicht des Verfasser den Vorzug vor der sofortigen Appendektomie in diesem Stadium der Appendicitis acuta.
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Reference
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Stich: ebenda1935, Nr 19.
Suermondt: Dtsch. Z. Chir.170, H. 5/6, 289 (1922).
van Staveren: Nederl. Tijdschr. Geneesk.1935, Nr 42.
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Nach einem Vortrag im niederländischen Verein für Heilkunde.
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Suermondt, W.F. Die Behandlung der appendicitischen Infiltrate und Abscesse. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 247, 96–104 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02798337
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