Zusammenfassung
Eine Spätkontrolle anfangs funktionell und anatomisch einwandfreier Resultate nach der unblutigen Behandlung der angeborenen Hüftgelenksverrenkung ergab einen überraschend hohen Prozentsatz von Verschlechterungen in der Adolescenz. Nur ein Drittel der nachuntersuchten Fälle konnte klinisch und im Röntgenbild als voraussichtlich dauernd beschwerdefrei bezeichnet werden. Bei einem kleinen Teil bestanden klinisch keine Beschwerden, während das Röntgenbild bereits eine beginnende Verschlechterung aufwies. Die Mehrzahl der untersuchten Gelenke zeigte funktionell und röntgenologisch eine Verschlechterung, deren Ursache hauptsächlich eine mangelhafte Entwicklung der Pfanne, besonders ihrer oberen Partie, und Wachstumsstörungen im Pfannendach waren.
Auch eine weitere Verbesserung unserer Einrenkungs- und Nachbehandlungstechnik wird zwar die Zahl der primär guten Resultate verbessern, die Spatveranderungen aber nicht verhindern können.
Die Entscheidung iiber das Schicksal unserer Luxationspatienten fällt erst in der Adolescenz.
Beim Auftreten von Beschwerden gelingt es durch Pfannendachplastik oder Entlastung, eine Verschlimmerung zu vermeiden, falls der Kopf noch in der Pfanne steht. Ist er bereits höher getreten, so vermag nur eine Osteotomie eine funktionelle Besserung herbeizufuhxen.
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References
Gedanken über Heilwert und Leistung.
Orthopädenkongreß 1924.
‘PfannenperfAes“, Zbl. Chir.
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Beck, H. Zur Frage der Endresultate der unblutigen Behandlung derangeborenenHüftgelenksverrenkung. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 234, 723–740 (1931). https://doi.org/10.1007/BF02797643
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