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Erfahrungen an hundert splanchnikusanÄsthesien nach kÄppis

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Deutsche Zeitschrift für Chirurgie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Ieh fasse unser Urteil auf Grund unserer Beobachtungen zu-,,sammen" Die Splanehnieusanästhesie nachKappis hat eine von chirurgischen Händen leicht erlernbare und in Bauehlage des Kranken ausgeführt auch leidlich bequeme Technik. Anstechen größerer Gefäße, welches bet nicht ganz aufmerksamer Befolgung derKappisschen Vorschriften wohl nicht selten sich ereignet, ist belanglos, andere Nebenverletzungen sind ,,Kinderkrankheiten" des Erlernenden und gleichfalls bedeutungslos. Skopolamin-Morphium als Vorbereitung wollen wir wie bei jeder anderen örtlichen Betätubung — auger Lumbalanätsthesie — nicht missen und lassen es nur bei ganz alten Leuten weg. Gegenindikation für die Splanch-nieusanästhesie sehen wir außer bei ganz hochgradigen Deformierungen der unteren Wirbelsätule lediglich in der Psyche der Patienten, d. h. in ihrer ganz besonderen Ängstlichkeit: mit genauer Beurteilung dieser mindert sich die Zahl der ,,Versager", Beherrschung der Technik vorausgesetzt. Peinlich sorgsame Bauchdeckenanästhesierung ist Voraussetzung, das Bauchfell in Hiöhe der Rippenbögen ist besonders zu überspritzen. In drei Vierteln aller Fälle (78:104) beobachteten wir Blutdrucksenkung auf unter die Hälfte der vor und nach der Operation genommenen Messungen in 9 Fällen vorübergehend auf Unmeßbarkeit. Diese tiefe Senkung bedeutet im allgemeinen nichts Bedrohliches und hebt sich wieder im Laufe der Operation: so gut wie regelmäßig hat dor Blutdruck am Abend die alte Höhe erreicht. Es besteht ein gewisser Zusammenhang zwischen Blutdrucksenkung und Qualität der Anästhesie derart, daß sich unter den geringeren Blutdrucksenkungen eine größgere Anzahl mangelhafter Anästhesien finden als unter den tiefen Senkungen. Doch sind auch sehr gute Anästhesien ohne jede Senkung beobachtet. Die Ursache des Eintritts und besonders des Niehteintritts der Blutdrucksenkung ist noch keineswegs klar, auch der Zusammenhang mit der öfteren Beobachtung starker Faüllung der vom Splanehnicus versorgten Bauchgefäge ist nicht eindeutig. 112 Splanchnieusanätsthesierte haben 3 tödliehe Pneumonien, die gleiche Anzahl gleicher Operationen, aus gleichen Jahreszeiten der Vorjahre in Narkose ausgeführt, haben 7 tödliche Pneumonien und viel mehr leichtere Lungenkomplikationen. Das kleine Material bedingt, daß lediglich diese Tatsaehe festgestellt wird. Wir erachten insbesondere auf Grund des Eindrucks, den unsere Pat. im Gegensatz zu Narkose-Operierten am Nachmittag und Abend des Operationstages sowie im weiteren Verlaufe bieten, die Splanchnicusbetäubung als ein Verfahren, das geeignet ist, die sehweren Eingriffe, für welche sie hauptsächlich in Frage kommt, — das sind Magenresektionen und Gallenoperationen — leichter er-tragen zu lassen und dadurch die primäre Operationsmortalität dieser Fälle zu verringern. Kommt zu einer starken Blutdruck-senkung, welche man niemals voraussehen kann, aber in 75 Proz. aller Fälle erwarten mulß, ein besonders schwerer und blutreicher Eingriff, so kann der Zustand auch des splanchnicusanästhesierten Pat. bereits auf dem Operationstische recht bedrohlich werden; man kann auch yon der Splanchnicusbetäubung nicht erwarten, daß sie jeden Fall durchbringt, dessen Allgemeinzustand der vorgenommene schwere Eingriff nicht angepaßt ist.

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Metge, E. Erfahrungen an hundert splanchnikusanÄsthesien nach kÄppis. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 178, 37–59 (1923). https://doi.org/10.1007/BF02797282

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