Zusammenfassung
Es wurde eine künstliche Staphylokokkenzüchtung in der Mundhöhle Gesunder dadurch angestrebt, da\ für genügend lange Zeit der Mund gewaltsam (Flüssigkeitsentzug, salzreiche Kost, Atropin) trockengelegt wurde. Es ergab sich hierbei, da\ auch unter solchen Umständen, die hinsichtlich der Mundhöhle einen vergleichbaren Zustand mit Operierten und Schwerkranken bedeuten, im wohlgepflegten wie im völlig zahnlosen Mund eine Staphylokokkenwucherung ausbleibt, da\ diese aber unter den gleichen Verhältnissen dann einsetzt, wenn die hygienischen Verhältnisse des Gebisses mangelhaft sind.
Erscheint somit der Infektionsherd für die postoperative eitrige Parotitis mehrfach gesichert, so dürfte Gleichsinniges für den Infektionsweg, also für die stomatogene Parotitis nach Operationen, gelten.
Unter solchen Umständen, die durch die neuen Untersuchungen an Gesunden bekräftigt werden, mü\te eine kausale Vorbeugung der post-operativen eitrigen Parotitis am Gebi\ angreifen. Die Mundtrockenheit—an sich, d.h. bei gutem Sauberkeitsgrad, harmlos —bedeutet nur die auslösende Ursache für die Staphylokokkenanreicherung bei Gesunden wie bei Kranken. Die Bekämpfung dieser Trockenheit kann also nur in palliativem Sinne prophylaktisch wirken.
References
v. d. Reis: Münch. med. Wschr.1921, 325.
Seifert: Dtsch. Z. Chir.198, 387 (1926);222, 345 (1930);231, 503 (1931).
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Seifert, E. über den Infektionsweg der postoperativen Parotitis. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 241, 729–733 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02797091
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