Zusammenfassung
Die Mortalität der Leberruptur ist seitThöle noch immer hoch geblieben. Schuld daran ist wohl manchmal die Schwierigkeit der Diagnose und der dadurch bedingte Zeitverlust. In zweifelhaften Fällen halten wir daher die Probelaparotomie für angezeigt. Die Versorgung der Leberwunde mit Tampon oder Naht ist an sich gleichgültig und hängt von der Art der Verletzung ab. Im postoperativen Verlauf tritt au\erordentlich häufig Kreislaufkollaps auf, der nicht allein durch den Blutverlust bedingt sein dürfte. Wir glauben, da\ es sich bei der Leberruptur auch um eine schwere funktionelle Störung dieses Organes im Sinne einer Leberzerfallstoxikose handelt. Diese scheint auch für das Versagen des Kreislaufes verantwortlich zu sein. Wir haben versucht, im Zusammenhang mit der Ruptur auch die dabei so häufig auftretenden postoperativen Darmatonien auf Störung der Leberdarmsynergie zurückzuführen. Als postoperative Therapie ist die Bluttransfusion das überragende Verfahren, insbesondere bei spät eintretendem Kreislaufkollaps. Diese Transfusion mu\ ausgiebig sein und, wenn nötig, wiederholt werden. Daneben ist frühzeitige Zufuhr von Kohlehydraten in Form von Traubenzuckerinfusionen vielleicht mit Insulinzugabe erforderlich. Der Darmfunktion ist von vornherein erhöhte Aufmerksamkeit durch frühzeitige Verabreichung von die Peristaltik anregenden Mitteln zu schenken.
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Herbst, R. Zur Klinik und Therapie der subcutanen Leberruptur. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 241, 602–614 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02797083
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