Zusammenfassung
Von den 6154 Wunden mit bekanntem Heilungsverlauf, die an der 2. Unfallstation in Wien in den Jahren 1930–1934 mit Excision und primÄrer Naht versorgt wurden, kam es laut Tabelle 3 in 97,04% der FÄlle zur Heilung per primam, in 2,81 % zur Heilung per secundam und in 0,15% zu ernsten ZwischenfÄllen (Exitus und Amputationen). In den Jahren 1922–1926, einer Zeit der konservativen Wundversorgung, waren solche ernste ZwischenfÄlle dreimal hÄufiger zu beobachten (s. Tabelle 4). Es erscheint also die operative Methode grö\ere Sicherheit zu bieten. Da\ die Gefahr des primÄren Wundverschlusses bei entsprechenden Bedingungen gering ist, wurde mehrmals betont, ebenso, da\ dadurch sekundÄre Infektionen vermieden werden. Eine sichere Vermeidung ernster ZwischenfÄlle von akzidentellen Wunden aus lÄ\t sich durch keine Methode erreichen. Bei der primÄr-operativen Methode ist die Zahl solcher ZwischenfÄlle gering, und es wird eine weitere Verringerung der gestört verlaufenden FÄlle vielleicht durch eine noch peinlichere Vermeidung der Fehler zu erreichen sein, wenn an allen in Betracht kommenden Stellen genaueste Regeln aufgestellt und die Erfolge stÄndig überprüft werden. Da\ die Methode auch vom kosmetischen und volkswirtschaftlichen Standpunkt durch die Restitutio fere ad integrum sowie durch die kurze Heilungsdauer mit wenig Verbandmaterial allen anderen weit überlegen ist, erhöht zwar nicht ihre Sicherheit, macht sie aber zweifellos empfehlenswert.
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Schüle, F. Ergebnisse primÄr-operativer Behandlung offener Weichteilverletzungen und die Gefahren dieser Versorgung. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 245, 770–782 (1935). https://doi.org/10.1007/BF02796942
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