Zusammenfassung
Auf Grund eines Materials von 94 Fällen von Myositis ossificans circumscripta werden verschiedene Gruppen voneinander abgegrenzt, und zwar 1. die gelenknahe Kapsel-, Bänder- und Sehnenverknöcherung nach Gelenkverletzungen. 2. Die auf die Umgebung übergreifende Muskelverknöcherung nach Gelenkverletzungen. 3. Die auf den Ort der Verletzung beschränkte Muskelverknöcherung nach stumpfer Muskelquetschung und 4. die Verknöcherung von intramuskulären Hämatomen. Die verschiedenen röntgenologischen Erscheinungsformen werden besprochen. Der erste sichtbare Knochen zeigt bei M. o. nach Muskelquetschung zarte, streifig gefiederte Anordnung, bei verknöchernden Hämatomen dagegen Schalenbildung. Die ersten Verknöcherungszeichen können bereits nach 12–14 Tagen röntgenologisch nachgewiesen werden, dagegen ist dichter strukturierter Knochen erst nach 2–3 Mon. vorhanden. Die Ausdehnung der Verknöcherung ist im Stadium der Entwicklung des Knochens am größten. Bei zunehmender Schärfe der Abgrenzung und Strukturierung wird die Ausdehnung etwas kleiner, nach Abschluß des Auf- und Umbaus des Knochens bleibt der Zustand stationär. Rückbildung gehört zu den Ausnahmen. Aus der Kenntnis der Wandlung des röntgenologischen Bildes der M. o. bei den verschiedenen Formen der M. o. und ihres zeitlichen Ablaufs lassen sich für die Begutachtung u. U. wesentliche Schlüsse auf Alter der Verknöcherung oder Zeitpunkt des Unfallereignisses ziehen.
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Herrn Prof. Dr.E. Rehn zum 60. Geburtstage gewidmet.
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von Pannewitz, G. Zur Frage der Myositis ossificans traumatica. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 254, 20–34 (1940). https://doi.org/10.1007/BF02795187
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