Zusammenfassung
-
1.
Die Einteilung der Appendicitisfälle nach den 3 Stadien (Früh-, Intermediär- und Spätstadium) zur Beurteilung der operativen Indikation ist aus der Appendicitislehre zu streichen.
-
2.
Jede akute Appendicitis wird grundsätzlich im Anfallsstadium operiert.
-
3.
Vom praktisch-chirurgischen Gesichtspunkt aus sind die Appendicitisfälle in 2 große Gruppen zu trennen: a)nicht perforierte, b) perforierte Fälle.
-
4.
Alle unter a) gehörigen Fälle bieten die Möglichkeit eines primären Verschlusses und 100 oder nahezu 100 Proz. Heilung.
-
5.
Alle unter b) gehörigen Fälle werden mit Dreesmann-Rohr drainiert, die Abszesse dauernd durch 10–14 Tage, die diffusen Peritonitiden prophylaktisch durch 24–36 Stunden, d. h. bis zur endgültigen Entscheidung, ob die nach der Operation restlich verbliebenen Bakterien noch erhöhte Virulenz besitzen oder nicht.
-
6.
Unter der Voraussetzung, daß die Perforativfälle nach oben angeführter sorgsamster Technik operiert werden, bieten sie mit Zurechnung aller schwersten Fälle eine Heilerfolg von 90–95 Proz.
This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.
Literaturverzeichnis
Aschoff. Patholog. Anatomie 1913.
Bertelsmann, Soll im Intermediärstadium der Appendicitis operiert werden? Deutsche Zeitschr. f. Chir. 1913, Bd. 122, H. 1–2.
Bürger, Beiträge zur chirurgischen Behandlung der Appendicitis. Deutsche Zeitschr. f. Chir. 1914, Bd. 126, H. 3–4.
Depage. Zit. nach dem Bericht über den 24. französischen Chirurgen-kongreß 1911. Zentralbl. f. Chir. 1912, Nr. 16.
Esau, Weitere Beiträge zur Appendicitis. Deutsche Zeitschr. f. Chir. 1914, Bd. 128, H. 3–4.
Frank. Zit. nach eLhrbuch von Hochenegg. Lehrbuch der speziellen Chirurgie 1908.
Hagen, Symptomatologie und chirurgische Therapie der akuten Peritonitis. Zeitschr. f. ärztl. Fortbildg. 1909, Nr. 15 u. 16.
Hartmann. Zit. nach Depage. Zit. nach dem Bericht über den 24. französischen Chirurgenkongreß 1911. Zentralbl. f. Chir. 1912, Nr. 16.
Hochenegg. Lehrbuch der speziellen Chirurgie 1908.
Hörmann. Zit. nach Kroher. Beiträge zur Frage der Drainage bei Peritonitis nach Appendicitis. Deutsche Zeitschr. f. Chir. 1915, Bd. 134, H. 4.
Horn, C. ten, Über die Ätiologie der Entzündung des Wurmfortsatzes, sowie über die Gefahren seiner Ausschaltung. Arch. f. klin. Chir. 1918, Bd. 109.
Krogius, Wie können wir zur Einigung in der Appendicitisfrage gelangen? Münchner med. Wochenschr. 1912, Nr. 12.
Kroher, Beiträge zur Frage der Drainage bei Peritonitis nach Appendicitis. Deutsche Zeitschr. f. Chir. 1915, Bd. 134, H. 4.
Lanz. Lehrbuch der Chirurgie von Wullstein-Wilms 1914.
Löffler, Über die akute Appendicitis. Wiener med. Wochenschr. 1920, Nr. 11 u. 15.
Meyer, Willy, Zur Chirugie des Wurmfortsatzes. Deutsche Zeitschr. f. Chir. 1914, Bd. 129.
Murphy. Zit. nach Depage. Zit. nach dem Bericht über den 24. französischen Chirurgenkongreß 1911. Zentralbl. f. Chir. 1912, Nr. 16.
Quervain de., Spezielle chirurgischen Diagnostik 1909.
Rotter, Zit. nach Hochenegg u. Kroher.
Schöne Strengere Indikationen für die Ausgestaltung der operativen Peritonitisbehandlung. Deutsche Zeitschr. f. Chir. 1916, Bd. 135.
Sick. Zit. nach Bürger. zur chirurgischen Behandlung der Appendicitis. Deutsche Zeitschr. f. Chir. 1914, Bd. 126, H. 3–4.
Sonnenburg. Pathologie u. Therapie der Perityphlitis 1900, Überdies zitiert nach Depage.
Sprengel, Otto. Chirurgische Operationslehre von Bier, Braun, Kümmell, 1914.
Tédenat. Zit. nach Depage. Zit. nach dem Bericht über den 24. französischen Chirurgenkongreß 1911. Zentralbl. f. Chir. 1912, Nr. 16.
Zweifel. Zit. nach Kroher. Beiträge zur Frage der Drainage bei Peritonitis nach Appendicitis. Deutsche Zeitschr. f. Chir. 1915, Bd. 134, H. 4.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Sigmund, A. Beitrag zur operativen Behandlung der Appendicitis und Peritonitis. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 158, 289–311 (1920). https://doi.org/10.1007/BF02794687
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02794687