Zusammenfassung
Beschrieben wurden vier in der Kapsel des Schultergelenkes gelegene Knöchelchen bei Vorhandensein einer Synovitis prolifera, die vermutlich die Knochenbildung ausgelöst hat.
Die Beziehungen eines Kapselknochens (mit Ausnahme der Sesambeine) zu den einzelnen Kapselschichten können je nach dem Sitz des Knochens verschiedener Natur sein. Ist der Knochen in der Synovialmembran entstanden, so kann er daselbst verbleiben; er kann aber auch eine LageverÄnderung erleiden und gegen die Gelenkhöhle zu vortreten oder beweglich werden und schlie\lich als freier Gelenkskörper vollstÄndig vom Mutterboden losgelöst werden. Ein Ähnliches Schicksal kann auch ein in der Capsula fibrosa entstandener Knochen erfahren.
Unter den Kapselosteomen lassen sich in mancherlei Hinsicht zwei Arten gut gegeneinander abgrenzen. Die eine Art stellt solitÄre, zu umfangreichen Tumoren auswachsende Knochengeschwülste dar, deren Bildung scheinbar auf nicht entzündlicher Basis vor sich gehen dürfte (Synovialisosteome im Sinne vonKienböck). Eine nebenbei bestehende Arthritis könnte als Folgeerscheinung aufgefa\t werden. Die zweite Art von Kapselknochen zeichnet sich durch MultiplizitÄt und geringe Grö\e aus; sie findet sich als Begleiterscheinung der chronischen Arthritis und liefert die Vorstufen der GelenksmÄuse.
Schriftenverzeichnis
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Simon, S. über multiple Kapselosteome des Schultergelenkes. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 196, 318–326 (1926). https://doi.org/10.1007/BF02794590
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02794590