Zusammenfassung
Für die Beantwortung der eingangs gestellten ersten Frage „Wieweit man frei in die Niere transplantiertes Nebennierengewebe durch Zerstörung der anderen Nebenniere zu ausgleichendem hypertrophischen Wachstum bringen könne“ müssen die Fälle II–VI ausscheiden, da die Tiere unmittelbar oder wenige Tage nach der zweiten Operation starben. Aus dem glücklichen Ergebnis des I. Falles mit einem 312 Tage alten Erhaltenbleiben des gewucherten Transplantates wird man diese Frage natürlich nur mit aller Zurückhaltung mit „ja“ beantworten können. Jedenfalls ist es nicht nur gelungen, einen frei transplantierten Nebennierenkeim für diese lange Dauer lebend zu erhalten, sondern es ist auch nach weitgehender Zerstörung der anderen Nebenniere zu deutlichen Wucherungserscheinungen am Transplantat gekommen.
Die Einheilungsvorgänge und selbst die in zwei Fällen beobachteten regenerativen Adenombildungen am transplantierten Nebennierengewebe haben nirgends zu Bildern geführt, die man als echtes Geschwulstwachstum im Sinne derGrawitzschen Tumoren deuten könnte.
Die durch chronische Arsengaben erstrebte künstliche Steigerung der Wachstumsreize hat bei der freien Transplantation von Nebennierengewebe zur eindeutig verbesserten Einheilung in die Niere geführt; eine Steigerung des Wachstumsreizes zur echten Geschwulstbildung wurde vermißt.
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Klages, F. Transplantation von Nebennierengewebe in die Niere. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 250, 529–534 (1938). https://doi.org/10.1007/BF02794473
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