Zusammenfassung
Verf. führt bei Eingriffen an den Gallengängen stets die Cholangiographie mit Perabrodil während der Operation aus und schlägt vor, diese Untersuchungsmethode als „primäre Cholangiographie“ zu bezeichnen, die Kontrastdarstellung der Gallenwege durch eine Choledochusdrainage oder Gallengangsfistel dagegen als „sekundäre Cholangiographie“. Schilderung der Technik und technischer Fehler, die zu vermeiden sind. Besprechung des normalen und des pathologischen Röntgenbildes der Gallenwege, sowie von Fehldeutungen der Bilder.
Die Verhältnisse, welche die Passage des Kontrastes durch die Pars duodenalis choledochi beeinflussen, werden erörtert. Verf. hält die Möglichkeit für sehr gering, mittelst primärer Cholangiographie einen pathologischen „Sphincterspasmus“ von einem zufälligen Kontraktionszustand in der Pars duodenalis choledochi zu unterscheiden. Weiter wird darauf hingewiesen, daß infolge der Duodenalperistaltik bisweilen das Papillengebiet röntgenologisch verschwommen erscheint, so daß ein organisches Hindernis in der Papille nicht immer mit gewünschter Deutlichkeit auf dem Röntgenbilde hervortritt. Aus diesem Grunde empfiehlt Verf. eine vorsichtige Sondierung und Erweiterung der Pars duodenalis choledochi, wenn das Kontrastmittel nicht frei in den Darm herübergetreten ist.
Die Methode ist von großem Wert, um das Vorhandensein oder Fehlen von Choledochussteinen festzustellen, und ermöglicht eine sichere Unterscheidung zwischen Obturationshindernis und organischer Stenose.
Die primäre Cholangiographie ist für den Verfasser eine unentbehrliche Untersuchungsmethode bei Gallenwegsoperationen geworden. Ein technisch gelungenes Cholangiogramm gibt dem Operateur große Sicherheit in seinen Entschlüssen und Durchführung chirurgischer Maßnahmen an den Gallenwegen.
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Hultén, O. Cholangiographie während der Operation. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 250, 484–513 (1938). https://doi.org/10.1007/BF02794471
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