Zusammenfassung
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1.
Verf. bestreitet, daß eine Überdehnung des Darmes als solche zu einer venösen Stase und damit nachKocher zur Bildung eines sogenannten Dehnungsgeschwüres führe. Starke Steigerung des Darminnendruckes bedingt immer nur Anämie, aber keine venöse Stase.
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2.
Darin aber stimmt erKocher bei, daß die Ursache der oberhalb, und zwar oft weit oberhalb einer chronischen Darmstenose akut entstehenden Geschwüre nicht in einer primären akuten Enteritis, wie dies die meisten Pathologen annehmen, zu suchen ist, sondern in Ernährungsstörungen des Darmes, die erst den Boden für eine sekundäre Enteritis schufen.
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3.
Diese Ernährungsstörungen seien aber nicht Folge der Überdehnung des Darmes, sondern der excessiven, beim Ileus weit über das normale Maß gesteigerten Peristaltik.
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4.
Der Name “Dehnungsgeschwür’ sei, weil unrichtig und irreführend, aufzugeben und durch die Bezeichnung “Ileusgeschwür” zu ersetzen.
References
Dtsch. Z. Chir.77, 87 (1905).
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Auszugsweise vorgetragen auf der 16. Tagung der Bayerischen Chirurgenvereinigung, 11. VII. 31.
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Reichel Das Problem des Kocherschen Dehnungsgeschwürs. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 232, 758–764 (1931). https://doi.org/10.1007/BF02793826
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02793826