Kapitel über Knieverletzungen.

Zusammenfassung

Als posttraumatisches trockenes Knie bezeichnete ich jenen Zustand, wo ich bei der Operation, die wegen Beschwerden infolge eines vorausgegangenen Unfalls vorgenommen werden mu\te, in der Kniehöhle überhaupt keine oder nur ganz geringe Mengen Flüssigkeit vorfand. Diesen Zustand sah ich im ganzen bei 24 Verletzten ; in 14 von diesen FÄllen war er mit anderen Binnenverletzungen verbunden, 10 waren ohne diese Kombination. Die subjektiven Beschwerden dieser Verletzten waren grö\tenteils diffuse Schmerzen im Knie, unzulÄngliche und schmerzhafte Bewegungen und Unsicherheit des Knies. Der objektive Befund: Die Mehrzahl der Kranken hinkte, grö\tenteils war die Beugung verringert, seltener die Streckung. Das Extensionssymptom war verhÄltnismÄ\ig hÄufig. Ebenso die Schmerzhaftigkeit der inneren Teile der Gelenkspalte. Oft bestand Atrophie des Quadriceps. Akustische PhÄnomene waren in der HÄlfte der FÄlle zu konstatieren. Bei der Operation fehlte in 16 FÄllen jegliche Gelenkflüssigkeit, in den restlichen 8 FÄllen waren nur unbedeutende Spuren vorhanden. Es ist bisher unsicher, ob das trockene Knie eine selbstÄndige nosologische Einheit darstellt, oder ob es der Ausdruck eines bestimmten funktionellen Zustandes ist, in dem sich derzeit das Knie befindet oder endlich das Stadium einer bestimmten Erkrankung der Synovialis. Die Bezeichnung „trockenes Knie“ hat derzeit praktische Berechtigung, weil sie kurz einen bestimmten quantitativen Zustand der Gelenkflüssigkeit ausdrückt. Das spÄtere Schicksal dieser Kranken, sowie die richtige Behandlung ist uns nicht klar. Ebenso ist die Ursache dieser ganzen Erscheinung bisher nicht geklÄrt.