Zusammenfassung
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1.
Unter Berücksichtigung der kriegs und friedenschirurgischen Ergebnisse bei Gefaßverletzungen wird ein Überblick über die Entwicklung der Indikationstellung zur Gefäßnaht gegeben.
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2.
Dabei ergibt sich eine Erweiterung derselben für jene Fälle, welche nicht den rigorosen Forderungen nach aseptischen Wundverhältnissen genügen, sondern bei denen die Naht im infizierten Wundgebiet zur Ausführung kommt.
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3.
An Hand von bereits mitgeteilten Fällen und einem neuen Falle von gelungener Naht einer seitlichen Gefäßwunde am Übergange der A. fem. in die A. poplitea innerhalb einer durch Osteomyelitis fem. bedingten Abszeßhöhle werden die Methoden der Unterbindung und der Naht auf ihre Vor und Nachteile geprüft und die überlegene Leistungsfähigkeit der Gefäßnaht als die ideale Methode der Gefäßoperationen (Lexer) dargetan.
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4.
Grundsätzlich bleibt die immer wieder betonte Notwendigkeit der strengsten Asepsis bei Gefäßnaht unberührt. Eine Erweiterung der Indikation für infizierte Fälle stcllt kein leichtsinniges Wagnis dar, sondern kann — schwerste ausgeblutete Fälle, wie auch solche mit schwersten septischen Allgemeinerscheinungen zufolge Infektion mit hochvirulenten Keimen sind als aussichtslos abzulehnen — die von den Anhängern der Naht beabsichtigten Vorteile auch im Falle der beginnenden wie ausgebildeten Infektion zur vollen Auswirkung bringen.
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Spath, F. Ein Beitrag zur Gefäßnaht im infizierten Gebiet. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 226, 296–303 (1930). https://doi.org/10.1007/BF02793340
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