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BeitrÄge zur fremdkörperchirurgie des magendarmkanals an hand von 722 fÄllen

  • de|Erstes und Zweites Heft
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Deutsche Zeitschrift für Chirurgie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

1. Unter den 240 000 Gefangenen, die jÄhrlich die preu\ischen Strafanstalten passieren, befinden sich i. D. 240 SelbstbeschÄdiger durch Fremdkörperverschlucken (= 1%). — 2. In der Mehrzahl sind es durchwegs geistig minderwertige Menschen mit Störungen des seelischen Gleichgewichts. — 3. Unter den von mir gesammelten 722 SelbstbeschÄdigern aus den preu\ischen GefÄngnissen in den letzten 3 Jahren mu\ten 44% sich der Operation unterziehen. Bei 56% gingen die Fremdkörper auf natürlichem Wege ab ; darunter sogar ein Rasiermesser. — 4. Der schmale Fremdkörper bis zu 12 cm LÄnge (Löffelstiele usw.) passiert meist als einzelnes Stück noch den Magendarmkanal. - 5. Grö\ere oder zusammengeballte Fremdkörper führen entweder zur Perforation des Magens oder des Darms, wobei neben der freien Perforation auch die gedeckte Perforation in zwei gegenüberliegende Darmschenkel, als der kürzere Weg der Darmpassage, beobachtet wurde. - 6. Die lÄngste Beobachtungszeit bei Fremdkörpern mit Hilfe der Röntgenkontrolle soll 4 Wochen betragen. Nach dieser Zeit ist bei einem Festsitzen des Fremdkörpers die Anzeige zur Operation unbedingt gegeben. - 7. Diese Auffassung ist erfolgverbessernd, da nach dem Schrifttume bisher 10% Sterblichkeit bestand, wÄhrend bei vorliegender Feststellung jetzt nur etwa 2% der Operierten sterben. - 8. Wenn auch in den letzten Jahren bis 1931 noch keine Abnahme der Fremdkörperschlucker in den GefÄngnissen statistisch festzustellen war, so kann doch durch den Ausbau und die umfassende chirurgische BetÄtigung hier im “Staatlichen Krankenhaus beim UntersuchungsgefÄngnis Berlin-Moabit” mit seinen 120 Betten, das das einzige derart gro\e Staatskrankenhaus für die Justiz in Preu\en jetzt ist, bestimmt damit gerechnet werden, da\ ein gro\er Teil dieser Gefangenen die Absicht des Fremdkörperschluckens aufgibt, da sie ja keine Haftentlassung mehr damit erreichen.

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Schlegel, A. BeitrÄge zur fremdkörperchirurgie des magendarmkanals an hand von 722 fÄllen. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 238, 57–77 (1932). https://doi.org/10.1007/BF02793168

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