Zusammenfassung
Die Rohergebnisse irgendwelcher klinischen oder tierexperimentellen Erfahrung sind durch Abzug des dreifachen mittleren Fehlers zu korrigieren. Das Rohergebnis stellt einen Mittelwert dar. Der dreifache mittlere Fehler ergibt mit + und — den Spielraum an, in welchem sich vermutlich z, die Zahl des Erfolges, bei Fortsetzung der Versuchein derselben Klinik oder ihrem Laboratorium bewegen wird, falls es sich bei der Fortsetzungum die gleiche oder wenigstens annähernd gleiche Zahl von Versuchen handelt. — Der mittlere Fehler von z, der Zahl des Ergebnisses von n-Versuchen, ist bei weitem der wichtigste für den Arzt. Alle anderen Formeln — Fehler von z/n und 100 z/n — lassen sich einfachst von jenem ableiten. — Nach den Zahlen in Prozent allein kann man im allgemeinen kein zutreffendes Urteil fällen. — Neuen Versuchen stellt man meist Kontrollversuche gegenüber. Auswertung von Versuchen und Kontrollen ist nicht möglich durch einfache Feststellung der Differenz der relativen Häufigkeiten des Erfolges bei Versuch und Kontrollen, sondern nur durch Vergleich dieser Differenz mit ihrem mittleren Fehler. Sicherheit ist nur gegeben, wenn die Differenz der relativen Werte mindestens das Dreifache ihres mittleren Fehlers beträgt.
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v. Mises: Wahrscheinlichkeit, Statistik und Wahrheit, S. 18. Berlin: Julius Springer 1928.
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Heidenhain, L. Klinische Erfahrung, Wahrscheinlichkeit und Fehlerrechnung. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 239, 649–663 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02792956
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02792956