Zusammenfassung
Bei frischen Verletzungen ist durch Behandlung mit G 125 als OberflÄchendesinfiziens eine Infektion durch AËrobier und AnaËrobier nicht mit Sicherheit zu verhindern, besonders nicht bei schlechtem Allgemeinzustand der Verletzten. Durch das Auftreten einer starken Wundsekretion kann es bei primÄrem VerschluΒ der Wunde leicht zu Sekretstauung kommen, die vielleicht Wundinfektion sogar begünstigt. Unter 9 FÄllen von schweren Verletzungen war 5 mal keine Infektion, 1 mal eine Staphylokokkeninfektion und 3 mal eine Gasbrandinfektion beobachtet worden.
Bei eiternden Wunden tritt ebenfalls starke Wundabsonderung nach auΒen auf, die zu rascher Reinigung der GranulationsflÄchen führt.
Das Mittel scheint weniger durch seine desinfizierenden Eigenschaften, als durch die Anregung der AbwehrkrÄfte des Körpers zu wirken. Bei schlechtem Allgemeinzustand der Verletzten ist daher kein Erfolg zu erwarten.
Vor der Behandlung frischer Wunden mit G 125 muΒ also gewarnt werden, besonders bei primÄrem VerschluΒ der Wunde. Die weitere Prüfung des Mittels bei eiternden Wunden ist dagegen zu empfehlen.
References
Dtsch. Z. Chir.216, 210 (1929).
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Scanzoni, C.v. Klinische Erfahrungen mit dem Jod-ChlorthymolprÄparat G 125. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 228, 423–426 (1930). https://doi.org/10.1007/BF02792881
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02792881