Zusammenfassung
Myositis ossificans cirsumscripta traumatica nach Ellenbogenverrenkung im M. brachialis int., in einer Laparotomienarbe, nach Steckschuß im Oberschenkel, nach Stichverletzung des Oberschenkels im M. quadriceps fem., nach Entbindung bei Steißlage in der Kopfnickermuskulatur bei einem 5 Wochen alten Kind. — Eine dieser Beobachtungen ist für die Entstehung und Behandlung der traumatischen Muskelverknöcherung insofern bedeutungsvoll, als der erhöhte Blutkalkgehalt ätiologisch für das Zustandekommen der Muskelmetaplasie in Frage kommt. In Analogie zu Tierversuchen ist die Erhöhung des Blutkalkspiegels wahrscheinlich durch Umstellung der Ernährung und der Mineralisation erfolgt. Die Anwendung dieser Erkenntnis für die Therapie ergibt zwar keine sinnfällige Einwirkung auf die Blutkalkwerte, führt aber zu beschleunigter Rückbildung des Verknöcherungsprozesses und zu rascher Besserung der Funktion. Somit ist auf Verschiebungen der Stoffwechsellage bei Myositis ossificans zu achten und bei nachgewiesenen Störungen ein Versuch mit diätetischer Behandlung und Transmineralisation zu empfehlen.
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Siebner, M. Über Entstehung und Behandlung der Myositis ossificans circumscripta traumatica. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 239, 538–553 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02792815
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