Zusammenfassung
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1.
Die Entstehung einer knöchernen Ankylose bei vorerst noch erhaltenem Gelenkknorpel geschieht am hÄufigsten auf dem Wege der enchondralen Verknöcherung. Als Knochenbildner wirken dabei entweder Osteoplasten, bzw. deren Vorstufen; diese können aus Knochenmarkzellen oder GefÄ\wandzellen entstehen. Voraussetzung für die knöcherne Vereinigung der auf diese Weise umgewandelten knorpeligen GelenkflÄchen ist das Schwinden des den Gelenkspalt ausfüllenden fibrösen Bindegewebes, welches entweder durch Druck zugrunde geht oder in selteneren FÄllen zu Faserknorpel sich umwandelt.
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2.
Neben dieser Verknöcherungsart gibt es eine unmittelbare Umwandlung faserknorpeliger Reste des ursprünglichen Gelenkknorpels in Knochen.
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3.
Bei vollstÄndiger Zerstörung des Gelenkknorpels geht die Knochenbildung in einem von den eröffneten MarkrÄumen aus in den Gelenkspalt einwachsenden Keimgewebe vor sich.
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4.
Eine Knochenneubildung in dem von der Gelenkkapsel herstammenden Bindegewebe einer fibrösen Ankylose konnte nicht beobachtet werden. Die Möglichkeit einer Umwandlung dieses Gewebes synovialer Herkunft in Faserknorpel konnte gezeigt werden : die denkbare weitere Umwandlung dieses Faserknorpels in Knochen konnten wir nicht beobachten.
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5.
Die Annahme, da\ GefÄ\wandzellen zu knochenbildenden Zellen werden können, wird durch unsere Befunde weiter gestützt.
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Siegel, L., Zschau, H. Untersuchungen über die Entstehung knöcherner Ankylosen. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 239, 205–228 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02792701
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