Zusammenfassung
Es werden 4 Fälle von Nierentuberkulose beschrieben, von denen der erste durch 2 doppelseitig eingeklemmte Haruleitersteine kompliziert ist. Im 2. Fall ging der Krankheit ein Prostataabszeß voraus; es kam zur Uretermündungstenose und Stauung im Harnleiter. Beim 3. Fall ereignete sich ein einmaliges schweres Trauma (Pferdebiß), im 4. Fall eine dauernde Quetschung des allein tuberkulös erkrankten Nierenbezirkes. An Hand dieser 4 Fälle wird gezeigt, daß die genannten Komplikationen (Stauung und Trauma) wahrscheinlich mehr als ein zufälliges Zusammentreffen bedeuten und wohl als primäres, d. h. ätiologisches Moment für die sekundär auftretende Nierentuberkulose betrachtet werden müssen.
Beiläufig wird beobachtet, daß die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit wenige Tage nach instrumenteller Untersuchung einer tuberkulösen Niere eine erhebliche Beschleunigung erfährt.
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Portwich Zur Ätiologie der Nierentuberkulose.. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 228, 296–307 (1930). https://doi.org/10.1007/BF02792668
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