Zusammenfassung
Das vonPonfick klassisch geschilderte Strikturbild kann durch jeden chronisch ulcerösen Prozeß hervorgerufen werden.
Entzündliche Strikturen kommen vorwiegend bei ausschweifend lebenden Frauen vor. Im übrigen neigt das weibliche Geschlecht durch anatomische und physiologische Bedingungen zum Übergreifen spezifischer und unspezifischer Infektionen vom Genitale auf das Rektum.
Bei der Erforschung der Ätiologie ist mehr als bisher zu achten auf dieersten Zeichen der Erkrankung (ob Blutungen oder Verstopfung oder Eiterung), auf entzündliche Erkrankungen der Nachbarorgane, auf vegetative Neurosen (die infolge vasoparalytischer Störungen im Darm zu Ulceration führen können), auf Blutungen als erstes Zeichen des Leidens (das auf Erosionen zurückzuführen ist) und auf Schäden durch Seifen ein läufe.
Bei Strikturbeschwerden, die während der Menstruation zu nehmen, ist an Endormetriosen zu denken.
Bei denjenigen unserer Fälle, bei denen Syphilis als Ursache in Frage kam, konnten histologisch nie spezifisch syphi litische Veränderungen gefunden werden.
Tuberkulose der strikturierenden Ulcera kann sich sekundär auf bereits bestehenden Geschwüren bilden und kommt für die primäre Ätiologie der Striktur nur bedingt in Frage.
2 bereits im Anfangsstadium histologisch untersuchte Fälle werden auf Colitis ulcerosa bzw. mucinosa zurückgeführt.
Die besten Heilungserfolge wurden mit Anlegung eines Anus praeternat erreicht. Nach beiden Resektionen traten Rezidive auf.
Eine Ausheilung im SinneA. W. Fischers durch vollständige Obliteration wurde nie beobachtet. Als günstigste Form der Aus heilung fanden wir Schrumpfung des Darmes mit Erhaltung einer kleinen Lichtung.
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Schreiner-Bienert Über entzündliche strikturen des rektums und ihre chirurgische behandlung. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 228, 105–141 (1930). https://doi.org/10.1007/BF02792658
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