Literatur
Oppenheim (Lehrbuch der Nervenkrankheiten S. 816) theilt folgenden Fall mit: Ein Patient wurde von der Empfindung gequält, dass sich seine amputirte Hand krampfhaft zur Faust schlösse. Er hatte “die chirurgischen Autoritäten der verschiedensten Länder” consultirt und sich vielfachen Operationen unterzogen, um von seinem Leiden befreit zu werden—doch war alles vergebens.
Oppenheim (l.c.) (Lehrbuch der Nervenkrankheiten S. 816) führt die obigen Erscheinungen auf “centrale Vorgänge zurück, denen ein materielles Substrat nicht zu Grunde liegt”. Im Uebrigen können wir aus der bezüglichen Literatur keine Erörterung unseres speciellen Gegenstandes citiren. Principielles bei Wundt (s. u.). Verwandtes bei A. Moll “Untersuchungen über die Libido sexualis. 1898. I. Bd. 1. Theil. S. 83 (Persistenz von Erinnerungsbildern, die das Gefühl der Friction vortäuschen können, nach Castration). E. F. W. Pflüger, “Die teleologische Mechanik der lebendigen Natur”. 1877. S. 49, spricht hierbei von “Lebhaftigkeit der Phantasie, starkem Gedächtniss”, stellt aber in Frage, ob die betreffenden Castrationen wirklich radicale Operationen gewesen seien.—Goldscheider, “Ueber den Schmerz”. 1894. S. 56, wählt den Ausdruck “Psychischer oder besser ideeller (diagener) Schmerz” für das hallucinatorische Fortbestehen ursprünglich organisch bedingter Schmerzen. Ueber letzteren Begriff und anderes Principielles s. O. Vogt, Zeitschrift f. Hypnotismus. Bd. 9. Heft 6. S. 363.
Vergl. hierzu E. F. W. Pflüger l. c. E. F. W. Pflüger, “Die teleologische Mechanik der lebendigen Natur”. 1877. S. 59.
S. u. A.: Vorlesungen über die Menschen- und Thierseelen. 2. Aufl. S. 310.
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Hilger, van der Briele Ueber “Nachempfindungen nach Amputationen”. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 65, 104–111 (1902). https://doi.org/10.1007/BF02790799
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02790799