Zusammenfassung
Im Interesse der Reiter wurde das Reiten in Baden-Württemberg auf Waldwegen grundsätzlich erlaubt. Im Interesse der Wanderer und sonstigen “unberittenen” Erholungssuchenden wurde jedoch auf einigen Wegearten, bei denen Komplikationen mit Fußgängern zu befürchten waren, das Reiten gänzlich verboten (markierte Wanderwege, Fußwege, Sport-und Lehrpfade) sowie in einigen Gebieten das Reiten auf ausgewiesene Waldwege beschränkt (Verdichtungsräume, gesetzlicher Erholungswald, Naturschutzgebiete). Im Interesse der Waldbesitzer wurde die Möglichkeit geschaffen, bestimmte Waldwege für das Reiten zu sperren, sofern erhebliche Schäden zu befürchten sind. Schließlich wurde für die Gebiete mit speziell ausgewiesenen Waldwegen eine kennzeichnung der Pferde und die Erhebung einer Abgabe zur Entschädigung der Waldwegebesitzer vorgesehen.
Mit diesem Bündel von Bestimmungen zum Reiten im Wald sollte es möglich sein, ein für alle Beteligten akzeptables Miteinander zu erreichen. Ob sich der bei der Gesetzgebung aus-gehandelte, zweifellos politische Kompromiß nun auch in der Praxis bewährt, wird allerdings letztlich davon abhängen, ob auch die unmittelbar Betroffenen zur gegenseitigen Rücksichtnahme und schließlich ihrerseits zu Kompromissen bereit sind.
Summary
In the interest of riders riding on forest paths has been in principle allowed in Baden-Württemberg. In the interest of wanderers, strollers and other people looking for recreation riding has been completely forbidden on those paths, where complications with pedestrians had to be exspected (thus on marked hiking ways, footpaths etc.) respectively has been restricted to marked bridle paths in certain areas (urban areas, legaly defined recreation forests, nature reserves). In the interest of forest owners the possibility has been created to close certain forest roads for riders if considerable damage has to be exspected. For those areas with marked bridle paths finally a mark on the horses as well as a compensation to forest owners has been foreseen.
This bundle of measures concerning riding within the forest should enable to reach a coexistence acceptable to all parties. Wether this legal compromise, which is certainly politically influenced, will stand the practical test will largely depend on the will of those directly involved for mutual consideration and their own ability for compromise.
Literatur
Pielow, L., 1979: §§-Reiter oder Reiter-§? St.Georg Nr. 1, 51; Nr. 2, 53; Nr. 3, 43.
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Schöttle, V. Reiten im Wald — am Beispiel Baden-Württembergs. Forstw Cbl 98, 169–171 (1979). https://doi.org/10.1007/BF02743114
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