Zusammenfassung
Bei der Herleitung von standortstypischen Altershöhenfächern der Kiefer auf einigen Standorten der Oberpfalz hat sich gezeigt, daß bei etwa 60% der dafür verwendeten Oberhöhen-Analysenstämme um das Jahr 1954 ein sprunghafter Anstieg des Höhenzuwachses eingetreten ist. Dieser Mehrzuwachs, der nach Bestandesalter und Standortseinheit unterschiedlich ist, läßt sich als Folge der Verbesserung von zwei wesentlichen Wachstumsfaktoren deuten:
-
a.
Seit etwa 1948 ist die früher geübte Streunutzung eingestellt worden, so daß der gestörte Nährstoffhaushalt des Bodens allmählich wieder in ein gesundes Gleichgewicht kommt;
-
b.
die Anfang der fünfziger Jahre einsetzende niederschlagsreiche Witterungsperiode hat mit großer Wahrscheinlichkeit den starken Höhen-Mehrzuwachs ausgelöst. Die Folge dieser wohl irreversiblen Wirkungen ist eine beachtliche Verbesserung der Höhenbonität um 5–10% vor allem in den mittelalten Beständen. Ein weiterer Leistungsanstieg läßt sich durch entsprechende Melioration und Düngung erreichen.
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Herrn Prof. Dr.E. Assmann zur Vollendung seines 65. Lebensjahres in Verehrung gewidmet.
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Schmidt, A. Der Verlauf des Höhenwachstums von Kiefern auf einigen Standorten der Oberpfalz. Forstw Cbl 88, 33–40 (1969). https://doi.org/10.1007/BF02741761
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