Zusammenfassung
Der Agglutiningehalt der Muttermilch typhöser Wöchnerinnen ist sofort nach der Geburt erheblich höher als der des Blutserums. Der Titer unterliegt weiterhin Schwankungen, die von der Zusammensetzung der Milch abhängig sind.
Eine Gesetzmäßigkeit zwischen Agglutinintiter der Milch und dem des Blutserums besteht anscheinend nicht. Anscheinen beteiligen sich die Drüsenzellen aktiv an der Bildung der Agglutinine.
Aus der Milch konnten länger Bazillen gezüchtet werden als aus dem Blute. Die Bazillen werden von der Drüse sezerniert, können dabei nach völligem Versiegen der Milch wochenlang latent im Drüsengewebe liegen bleiben, um nach erneuter Drüsentätigkeit infolge künstlicher Reize wieder mobilisiert und ausgeschieden zu werden.
Der Agglutinintiter der Milch läßt sich ähnlich wie der des Blutserums durch unspezifische Reize in die Höhetreiben.
Der Übertritt der Agglutinine durch Säugung wurde erwiesen.
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Löhr, H. Die Beziehungen des Agglutiningehatles der Muttermilch zu dem mütterlichen und kindlichen Serum bei typhösen Erkrankungen. Z. Ges. Exp. Med. 24, 371–380 (1921). https://doi.org/10.1007/BF02739201
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