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Ueber das Vorkommen von Anomalien des Farbensinnes bei Krankheiten des Auges, nebst Bemerkungen über einige Formen von Amblyopie

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  1. Eine kurze Mittheilung über den gleichen Gegenstand habe ich bereits in Heidelberg bei der letzten Sitzung des ophth. Congresses gemacht, s. d. Sitzber. dieser Ges. pro 1869, der demnächst erscheinen wird.

  2. Wiener med. chir. Rundschau. Dez. 1862. p. 211.

  3. Arch. f. Ophth. X. 2. p. 185–190.

  4. Ueber Rothblindheit in Folge pathologischen Processes. Arch. f. Ophth. XI. 1. p. 171–178.

  5. Du diagnostic des maladies des yeux au moyen de la Chromatoscopie rétinienne. Paris 1868.

  6. Die Herstellung einer geeigneten Scala von farbigen Papiermustern zum allgemeinen Gebrauch ist ein entschiedenes Desiderat, das auch in der letzten Sitzung des ophth. Congresses in Heidelberg zur Sprache kam, da die von Galezowski gelieferte Scala ganz unbrauchbar ist.

  7. Die Krankheiten u. Missbildungen d. menschl. Auges. Berlin, 1843 II. p. 468.

  8. Ueber den schwarzen Staar etc. Leipzig, 1801. A. d. Franz. übers.

  9. Pract. treat of the diseases of the eye. 1854, p. 946.

  10. Bei Gelegenheit dieser Zusammenstellung fiel mir die auch sonst schon erwähnte viel grössere Häufigkeit der Sehnervenatrophie bei Männern wieder sehr auf. Unter 87 Fällen, von denen ich mir im Verlauf der letzten 2 Jahre Aufzeichnungen gemacht habe, waren 63 Männer (72,4%) u. 24 Weiber (27,6%). Noch frappanter stellt sich das Uebergewicht der Männer bei der eigentlichen grauen Degeneration des Sehnerven heraus und besonders bei der mit Tabes dorsalis combinirten: an einfacher Sehnervenatrophie ohne oder nur mit unbestimmten Allgemeinerscheinungen litten 27 Männer (73%) und 10 Weiber (27%), an Atrophie mit gleichzeitiger Tabes oder wenigstens mit spinalen Symptomen 20 Männer (87%) und 3 Weiber (13%); dagegen an Atrophie mit Cerebralerscheinungen ohne frühere Neuritis 9 Männer (69,2%) und 4 Weiber (30,8%) und an neuritischer Atrophie 7 Männer und 7 Weiber (je 50%). Man sieht, dass für die cerebrale und neuritische Form das Uebergewicht der Männer sich mehr und mehr verliert. Bei den gutartigeren Formen der Amblyopie (ohne Gesichtsfeldbeschränkung) tritt dasselbe jedoch wieder und in noch höherem Grade auf, wie weiter unten ersichtlich ist.

  11. Eine Beobachtung von Neuritis mit Farbenblindheit im atrophischen Stadium, nachdem das anfangs erloschene Sehvermögen sich grösstentheils wiederhergesteilt hatte, wird auch mitgetheilt von Chisholm in Amer. Journ. of Med. Sc. 1869 July.

  12. Chromatoscopie p. 213.

  13. S. Referat in Ann., d’Ocul. Sept.- und Oct.-Heft. 1868. Aus Giornale d’Ophth. ital. 1868.

  14. Chromatoscopie ret. p. 226.

  15. Berl. klinische Wochenschr., 1869. N. 28 ff.

  16. Die beste Bestätigung der Wichtigkeit der erstgenannten ätiologischen Momente ergibt sich aus der Thatsache, dass die in Rede stehende Affection bei Frauen fast gar nicht vorkommt. Unter 81 Fällen von Amblyopie ohne Befund und ohne centrale Scotome waren 75 Männer und 6 Frauen; nimmt man aber noch diejenigen Fälle hinweg, in welchen Symptome bestanden, welche auf ein anderes Grundleiden hinwiesen, wie Hemiparese, Augenmuskellähmungen, heftige Kopfschmerzen, Cataracta incipiens (in Verbindung mit Amblyopie vielleicht Zeichen latenter Chorioiditis) etc. so bleibt ein einziger Fall übrig, der sich, wie bei den Männern durch das Fehlen sonstiger irgend wie bemerkenswerther Erscheinungen auszeichnete, in dem ich übrigens auf etwaige ätiologische Momente nicht genügend geachtet habe. In der Mehrheit der Fälle war Abusus spirituosorum zugegeben oder sehr wahrscheinlich; in manchen aber auch sicher nicht vorhanden.

  17. Loc. cit. Die beste Bestätigung der Wichtigkeit der erstgenannten ätiologischen Momente ergibt sich aus der Thatsache, dass die in Rede stehende Affection bei Frauen fast gar nicht vorkommt. Unter 81 Fällen von Amblyopie ohne Befund und ohne centrale Scotome waren 75 Männer und 6 Frauen; nimmt man aber noch diejenigen Fälle hinweg, in welchen Symptome bestanden, welche auf ein anderes Grundleiden hinwiesen, wie Hemiparese, Augenmuskellähmungen, heftige Kopfschmerzen, Cataracta incipiens (in Verbindung mit Amblyopie vielleicht Zeichen latenter Chorioiditis) etc. so bleibt ein einziger Fall übrig, der sich, wie bei den Männern durch das Fehlen sonstiger irgend wie bemerkenswerther Erscheinungen auszeichnete, in dem ich übrigens auf etwaige ätiologische Momente nicht genügend geachtet habe. In der Mehrheit der Fälle war Abusus spirituosorum zugegeben oder sehr wahrscheinlich; in manchen aber auch sicher nicht vorhanden p. 220.

  18. Die Prüfung des Farbensinns kann daher auch in manchen Fällen von Amblyopie ohne ophthalmoscopischen Befund uns rasch darüber belehren, ob wir es mit einer optischen, von Störungen des lichtbrechenden Apparates abhängigen, oder mit einer wirklichen Amblyopie zu thun haben, da nur bei der letzteren gleichzeitige acquisite Farbenblindheit auftreten wird.

  19. Die oben beschriebene Methode, die excentrische Sehschärfe zu prüfen, gibt übrigens auch in anderen Fällen von Amblyopie mitunter interessante Aufschlüsse. Bei einfacher Amblyopie ohne Scotom kann das Maximum der Sehschärfe gerade wie in manchen Fällen von Scotom noch im Centrum gelegen sein, wo dann ein grösserer centraler Theil ziemlich gleiches Sehvermögen besitzt. In anderen Fällen liegt aber das Maximum der Sehschärfe excentrisch. So sah ich in einem Falle von Amblyopia potatoria folgendes Verhalten: An einer kleinen Stelle oberhalb des Fixationspunktes wird XX in 2′ erkannt; um diese Stelle herum liegt eine Zone, wo XXX erkannt wird; die darauf folgende Zone (XL), die nach unten und etwas nach aussen stärker ausgedehnt ist, umfasst erst den Fixirpunkt, darauf folgt wieder eine, besonders nach aussen ausgedehnte Zone, wo L gesehen wird etc. Auch in einem Falle von Sehnervenatrophie habe ich neben der peripheren Gesichtsfeldbeschränkung mit dieser Methode centrale Scotome nachweisen können.

  20. Erst während des Drucks dieser Arbeit kommt mir eine Mittheilung von Förster zu Gesicht, “über den schädlichen Einfluss des Tabakrauchens auf das Sehvermögen. Ein Jahresber. d. schles. Ges. pr. 1868.” Die darin beschriebene Form der centralen Scotome stimmt in den Erscheinungen ganz mit der unsrigen überein; sie betraf ausschliesslich Männer (20 Fälle) und wurde 11 Mal bedeutend gebessert durch Meidung des Tabakrauchens. Meist waren Verdauungsstörungen oder allgemeine nervöse Störungen damit combinirt, wie unruhiger Schlaf, Muskelzittern, aufgeregte Herzaction, Abnahme des Gedächtnisses etc.

  21. Auf dieses Verhalten hat auch Liebreich beim letzten ophthalmol. Congress in Heidelberg aufmerksam gemacht.

  22. Arch. f. Ophth. XIV. 2. p. 216.

  23. Wartmann, sur un phénomène de Dyschromatopsie. Bull. de Brux. 137. Inst. XVII. N. 799. (Jahresber. über d. Fortschr. d. Physik. B. 1849. p. 191.)

  24. Ruete, Lehrb. d. Ophth. 2. Aufl. p. 187.

  25. Pract. treatise etc. 4. ed. 1854. p. 946.

  26. Arch. f. phys. Heilk. 1858. p. 41.

  27. Tyndall, on a peculiar case of colour-blindness. Phil. mag. and Journ. of Sc. Vol. XI. N. 139. Jahresb. v. Meissner pr. 1856 n Ztschr. f. rat. Med. 3. I. p. 570.

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Leber, T. Ueber das Vorkommen von Anomalien des Farbensinnes bei Krankheiten des Auges, nebst Bemerkungen über einige Formen von Amblyopie. Archiv für Opthalmologie 15, 26–107 (1869). https://doi.org/10.1007/BF02721214

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