Literatur
Die Accommodationsbreite A, von welcher hier die Rede ist, ist die für beide Augen gemeinschaftliche. Sie ist kleiner, als die absolute Accommodationsbreite eines AugesA′ (bei dem grösstmöglichen Wechsel der Convergenz) und steht zu derselben in keinem unveränderlichen Verhältnisse.A ist nämlich um so kleiner in Beziehung zuA′, je kleinerA selbst ist, das heisst, je geringer der Convergenzunterschied, ist, bei dem deutlich gesehen werden kann. Weiterhin aber wirdA auch bestimmt durch die grössere oder geringere Leichtigkeit, mit der convergirt wird und ist insofern von den äusseren Augenmuskeln abhängig. Endlich kannA bei Schielenden, Einäugigen und bei grossen Unterschieden in dem Refractionszustande beider Augen gar nicht und bei Hypermetropen nur mit Anwendung einer Brille bestimmt werden. Trotzdem aber sind wir genöthigt, sobald wir nämlich einer gewissen Anzahl Beobachtungen bedürfen, uns in der Praxis auf die für beide Augen gemeinschaftliche AccommodationsbreiteA zu beschränken, weil die Bestimmung der absolutenA′ in den meisten Fällen an unüberwindlichen Schweirigkeiten scheitert. Man kann die Individuen nicht so weit bringen, dass sie bei dem Maximum der Convergenz der Sehlinien eine brauchbare Wahrnehmung mit einem Auge machen. Der Punkt’’ in Fig. I, II und III, welcher den absolut nächsten Punkt angiebt, ist durch Bestimmung an einigen gut Geübten gefunden.— Die relative AccommodationsbreiteA″, wovon in § 5 die Rede war, kann nur dann bestimmt werden, wenn beide Augen gleich und gut gerichtet sind.
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Donders, F.C. Beiträge zur Kenntniss der Refractions- und Accommodations-Anomalien. Archiv für Opthalmologie 6, 210–243 (1860). https://doi.org/10.1007/BF02720813
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02720813